Saisonstart Olson und D’Amigo sind die Hoffnungsträger der DEG

Düsseldorf · Zunächst kompensierte der Eishockeyklub die Abgänge von Leistungsträgern vor allem mit jungen Spielern. Dann holte er zwei gestandene Nordamerikaner: Brett Olson und Jerry D‘Amigo. Die Erwartungen sind groß.

 Brett Olson wechselte im Sommer von Krefeld zur Düsseldorfer EG. Das erste Saisonspiel führt ihn am Freitag gleich zu seinem alten Arbeitgeber.

Brett Olson wechselte im Sommer von Krefeld zur Düsseldorfer EG. Das erste Saisonspiel führt ihn am Freitag gleich zu seinem alten Arbeitgeber.

Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH

Dass man es sich in Düsseldorf nett machen kann, das weiß Brett Olson seit der vergangenen Saison. Olson spielte damals in Krefeld, da seien er und seine Frau an freien Tagen „häufig nach Düsseldorf gefahren“, erzählte er dieser Tage, „und als wir dann die Chance hatten, fest hier herzukommen, waren wir direkt aufgeregt.“ Also unterschrieb er den Vertrag bei der Düsseldorfer EG. Aber natürlich nicht bloß, um Zeit in der Stadt zu verbringen, sondern vor allem, weil die DEG ein Team sei, das zuletzt „über den Erwartungen gespielt hat“. Geht es nach Olson, soll das ab Freitag genauso sein.

Dann beginnt die neue Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), Olson führt sie gleich zum alten Arbeitgeber nach Krefeld. Doch mit welchen Erwartungen die DEG dort und danach antritt, das ist nicht so einfach. Das Saisonziel lautet Play-offs, mindestens Platz zehn. Aber der Sparkurs hat den Kader derart verändert, dass manche im Umfeld schon froh sind, wenn die DEG auch nächste Saison DEL spielt. Aus der kann man nämlich wieder absteigen.

Was er den besorgten Fans sagen kann, wurde Olson gefragt: „Ihr müsst uns vertrauen“, antwortete der 34-Jährige. „Wir werden alles geben, um uns in eine gute Position zu bringen.“ Ob das gelingt, liegt auch an ihm. Sind er und Jerry D‘Amigo doch als Hoffnungsträger geholt worden. Als Führungsspieler neben Alexander Barta oder Marco Nowak. Als Leute, die den Unterschied ausmachen sollen. Solche hatte die DEG angekündigt, nachdem sie den teils finanziell bedingten Verlust von Leistungsträgern zunächst mit jungen Spielern kompensiert hatte. Oder solchen aus der zweiten Liga. Keine Sorge, da kommt noch etwas, lautete die Botschaft. Im August wurden dann Olson und D‘Amigo vorgestellt. Gehobenes DEL-Niveau, aber – so fragten sich manche Fans – können die wirklich den Abstieg verhindern und das Team vielleicht sogar in die Play-offs führen?

Fragt man Trainer Harold Kreis, können sie das: „Zwei sehr gute Spieler, die sich in der DEL auskennen und die auf ihrer Position ausgesprochene Stärken haben. Jerry ist ein starker, robuster Flügel, der Tore schießen kann, Brett ein spielstarker Center mit Qualitäten beim Bully.“ Und weil sich die beiden aus gemeinsamen Tagen in Ingolstadt kennen, lässt Kreis sie derzeit mit Daniel Fischbuch in einer der Topreihen spielen. Hoffnungsträger bei einem jungen Team, dem Skepsis entgegenschlägt? Das sorgt für Druck. Doch D‘Amigo bleibt gelassen: „Druck gibt es immer, auch in Ingolstadt hatte ich Verantwortung. Ich sehe das positiv und als Motivation“, sagt der 29-Jährige, mit dem Manager Niki Mondt vor dem Vertragsabschluss natürlich offen gesprochen hatte. „Niki hat uns die Situation erklärt, er hat viele junge Spieler und braucht erfahrene Leute, um sie anzuleiten. Brett und ich sind dafür da.“

Bis sich das auf dem Eis zeigt, könnte es noch etwas dauern. Gemeinsam erlebten sie nur die letzten drei Testspiele. D‘Amigo erzielte ein Tor, Olson ging leer aus. Aber was sind schon drei Testspiele? Dass Olson punkten kann, hat er in den vergangenen Jahren bewiesen: 187 DEL-Spiele, 108 Scorerpunkte. Auch D‘Amigo ist schon positiv aufgefallen: 100 DEL-Spiele, 67 Punkte. Doch während Olson auch zuletzt in Krefeld in Form war, hing D‘Amigo durch, verbrachte das Jahr in der Heimat in den USA, und war dort selbst in der drittklassigen ECHL nicht sonderlich produktiv. Nervös kann ihn aber auch das nicht machen. „Letztes Jahr war verrückt, vor allem für meine Frau und mich, wir haben ein Kind bekommen. Also habe ich mich nicht so auf Eishockey fokussiert“, sagt er. Nun sei das anders, die junge Familie habe sich eingelebt, der Wechsel zur DEG sei „wie ein Neustart“, er wolle „zeigen, dass ich noch in der Liga dominieren kann.“ Bei der DEG hoffen sie drauf. Dafür haben sie Jerry D‘Amigo und Brett Olson verpflichtet.

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