Türkei schickt Jets gegen syrische Hubschrauber

genf/ankara (RP) Während der Streit um die Zukunft von Staatschef Baschar al Assad die diplomatischen Bemühungen zur Entschärfung des Syrien-Konflikts lähmt, spitzt sich die militärische Konfrontation zwischen der Türkei und Syrien zu.

Die türkische Armee ließ Kampfjets gegen syrische Hubschrauber aufsteigen, die sich der türkischen Grenze genähert hatten. Wie der türkische Generalstab bekanntgab, wurde am Wochenende gleich dreimal Alarm ausgerufen. Nach Angaben der Armee handelte es sich um Kontrollflüge, keiner der syrischen Hubschrauber sei in den türkischen Luftraum eingedrungen.

Ein Ende der Gewalt in Syrien ist auch nach dem Genfer Treffen der Weltmächte nicht in Sicht. Die Konferenz der Außenminister der fünf ständigen Mitglieder im Weltsicherheitsrat und der Arabischen Ligae hatte sich auf einen Fahrplan für einen Übergangsprozess in Syrien verständigt. Dabei verhinderte Russland jedoch ein klares Votum gegen Assad. Aus dem Abschluss-Kommunique wurde die Formulierung gestrichen, dass einer Übergangsregierung niemand angehören dürfe, der den friedlichen Übergang untergraben könne. Das wurde als Sieg Russlands interpretiert. Außenminister Guido Westerwelle rief Moskau auf, seinen Einfluss in Damaskus geltend zu machen, damit "ein glaubwürdiger Verhandlungsprozess beginnen kann".

Bei Kämpfen in zahlreichen Städten, darunter auch Damaskus, starben am Wochenende nach Oppositionsangaben mehr als 150 Menschen. Die Ergebnisse von Genf seien so enttäuschend, dass die Angriffe zum Sturz Assads verstärkt werden müssten, erklärten Vertreter des Widerstands.

(RP)
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