Mittelmeer Libysche Küstenwache schießt auf italienischen Fischer

Rom · Rote Garnelen sind eine gefragte Delikatesse in Italien. Doch vor der libyschen Küste gibt es Streit um die Fanggründe. Am Donnerstag verletzte die libysche Küstenwache dabei einen italienischen Fischer.

 Fischerboot (Symbolbild).

Fischerboot (Symbolbild).

Foto: dpa/Felix Kästle

Die italienische Marine hat am Donnerstag einen italienischen Fischer gerettet, der beim Beschuss seines Boots durch die libysche Küstenwache verletzt worden war. Nach Angaben des Bürgermeisters des sizilianischen Fischerorts Mazaro del Vallo, Salvatore Quinci, schossen Mitglieder der Küstenwache vor der Küste der libyschen Stadt Misrata auf das Boot des Fischers. Dies sei bereits der zweite Vorfall dieser Art binnen einer Woche, zitierte ihn die italienische Nachrichtenagentur Agi.

Die Fischer von Mazara del Vallo gehen bereits seit Jahrzehnten unweit der libyschen Küste auf den Fang von roten Garnelen, einer Delikatesse, für die vor allem Restaurants viel Geld bezahlen. Allerdings gibt es seit langem Streit, wer die Hoheit über die Fanggründe hat. Bereits im vergangenen Jahr saßen 18 Fischer aus Sizilien von September bis Dezember in Libyen in Haft, weil sie in libyschen Gewässern gefischt haben sollen.

Im Jahr 2005 hatte der damalige Machthaber Muammar al-Gaddafi den Streit um die Fischereirechte weiter angefacht: Damals weitete er unter Missachtung der internationalen Standards die libyschen Hoheitsgewässer einseitig auf 74 Seemeilen vor der Küste aus. Der Bürgerkrieg nach Gaddafis Sturz im Jahr 2011 verschärfte die Spannungen weiter. Italien rät seinen Fischern inzwischen, die umstrittene Zone zu meiden.

(peng/AFP)
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