Rivlin im Bundestag Israels Präsident ruft Deutsche zu Kampf gegen Antisemitismus auf

Berlin · Israels Staatspräsident Reuven Rivlin hat im Bundestag zum gemeinsamen Kampf gegen Antisemitismus und Hass aufgerufen. Ausdrücklich dankte er der Bundesregierung, die sich der Sicherheit Israels verschrieben habe.

 Israels Präsident bei seiner Rede im Bundestag.

Israels Präsident bei seiner Rede im Bundestag.

Foto: AP/Markus Schreiber

„Rassismus, Nationalismus und Kriegstreiben dürfen sich nicht wiederholen“, sagte er am Mittwoch in der Gedenkstunde des Bundestags für die Millionen Opfer des Nationalsozialismus. Europa werde heute von den Geistern der Vergangenheit heimgesucht, warnte er und nannte Nationalismus, Fremdenhass und einen hässlichen und extremen Antisemitismus. Rivlins Rede wurde simultan übersetzt.

Die ständige Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Holocaust habe es möglich gemacht, ein neues Kapitel aufzuschlagen, sagte Rivlin. Deutschland sei mit seiner Geschichte des Schreckens ein Leuchtturm für Verantwortung und moderate Kräfte geworden. „Die Verantwortung, die auf den Schultern Deutschlands lastet, ist enorm“, sagte er laut Übersetzung. Auch sei er sich bewusst, dass ein Teil der Angriffe auf Juden von Muslimen verübt werde und wolle das nicht herunterspielen.

Der Kampf gegen Antisemitismus müsse hartnäckig, Generation um Generation, weitergeführt werden, sagte der Präsident. „Wir dürfen nicht nachlassen. Deutschland darf hier nicht versagen“, sagte er. „Ich stehe hier, um Ihnen zu sagen, dass der Staat Israel und Deutschland wahre Partner sind. Gemeinsam stehen wir mit unseren Werten dagegen an“, sagt er.

(lulra/dpa)
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