Jörg Kastendiek Bremens CDU-Chef stirbt mitten im Wahlkampf

Berlin · Der Bremer CDU-Landesvorsitzende und Ex-Wirtschaftssenator Jörg Kastendiek ist nach schwerer Krankheit im Alter von 54 Jahren gestorben.

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Jörg Kastendiek war überzeugt, dass seine CDU bei der Landtagswahl in der SPD-Hochburg Bremen am 26. Mai Chancen wie nie zuvor haben wird. Der gelernte Betonbauer und studierte Bauingenieur hatte als Landesvorsitzender maßgeblich dazu beigetragen, dass der Quereinsteiger und IT-Unternehmer Carsten Meyer-Heder im vorigen Jahr quasi aus dem Nichts Spitzenkandidat der CDU in Bremen wurde. Kastendiek war für die Erneuerung der Landespartei und fand, dass das auch mal mit einem ganz neuen Gesicht gewagt werden sollte.

2018 wurde bei Kastendiek eine seltene Krebserkrankung festgestellt, was ihn nicht davon abhielt, Wahlkampf zu machen. Nach Ansicht von Parteikollegen hat er sich oft zu viel zugemutet.

Seit den 1980er Jahren gehörte er der CDU an. Mit über 25 Jahren Zugehörigkeit war er der dienstälteste Abgeordnete der CDU-Fraktion. 1991 war er erstmals in die Bürgerschaft eingezogen und gehörte ihr – ausgenommen seiner Zeit als Senator für Wirtschaft, Häfen und Kultur von 2005 bis 2007– ununterbrochen an.

Kastendiek war ein streitbarer, aber auch nahbarer Christdemokrat. Der Vater eines Sohnes wirkte bodenständig und stellte immer wieder heraus, wie wichtig in einem fremdbestimmten Politiker-Leben der Rückhalt in der Familie ist. 13 Tage vor der Landtagswahl ist Kastendiek am Montag im Alter von 54 Jahren gestorben.

Der Vorsitzende der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Thomas Röwekamp, erklärte am Dienstag in einer Mitteilung: „Wir verlieren mit Jörg Kastendiek einen vorbildlichen Parlamentarier, der sich trotz seiner schweren Erkrankung bis zuletzt intensiv in die Fraktion und das Parlament eingebracht hat. Auch in diesen Zeiten seiner Erkrankung hat er Zuversicht und Optimismus verbreitet und an den Parlamentssitzungen teilgenommen, wann immer es ihm möglich war.“

(dpa)
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