Streit um den Tempelberg Steinmeier warnt vor religiösem Konflikt

Ramallah/Jerusalem · Außenminister Frank-Walter Steinmeier will seinen Besuch im Nahen Osten dazu nutzen, zwischen Israelis und Palästinensern zu vermitteln. Aus dem politischen Konflikt, dürfe kein religiöser werden, warnte er.

 Außenminister Frank-Walter Steinmeier will dabei helfen, den politischen Konflikt zu lösen.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier will dabei helfen, den politischen Konflikt zu lösen.

Foto: dpa, yk ase

Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat zu Beginn eines zweitägigen Nahost-Besuchs vor einer Zuspitzung der Lage auf dem Tempelberg in Jerusalem gewarnt. "Es ist hier (in Israel und den palästinensischen Gebieten) ein sehr hartnäckiger politischer Konflikt zu lösen", sagte Steinmeier am Samstag vor Journalisten in Ramallah. "Was nicht sein darf, ist, dass dieser politische Konflikt zu einem religiösen Konflikt wird." Zuvor hatte Steinmeier sich mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas getroffen.

In Jerusalem und dem Westjordanland ist es in den vergangenen Wochen zu gewaltsamen Auseinandersetzungen und einer Serie von Anschlägen gekommen. Auslöser dafür war unter anderem ein Streit um die Nutzung des Tempelbergs, der Muslimen und Juden heilig ist. Israel hatte den Zugang für Muslime immer wieder beschränkt, jedoch betont, es wolle den Status quo der heiligen Stätte in Jerusalems Altstadt nicht verändern.

Steinmeier will sich bei seinem Besuch um eine Beruhigung der angespannten Lage bemühen. Er begrüßte Vermittlungsgespräche zwischen US-Außenminister John Kerry, dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Jordaniens König Abdullah II. in Amman. Wenn diese Gespräche am Donnerstag dazu geführt hätten, "dass der Konflikt um die Nutzung des Tempelbergs beigelegt ist und Muslime dort ungestört beten könnten", sei man einen Schritt weiter.

Der palästinensische Außenminister Riad Malki betonte, die Palästinenser hätten kein Interesse an einer Eskalation der Lage. Man hoffe, dass Steinmeiers Gespräche mit Israel am Sonntag zu einer Beruhigung beitragen könnten.

(dpa)
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