Einbruch in Museum „Es war klassisch, wie man es sich in einem schlechten Film vorstellt.“

Manching · Die zusammen rund vier Kilogramm schweren Münzen waren in der Nacht zum Dienstag aus dem Kelten Römer Museum Manching bei Ingolstadt entwendet worden. Nun haben die Ermittler die neuesten Erkenntnisse zu dem Einbruch mitgeteilt.

 Das Kelten-Römer-Museum im Abendlicht. Einbrecher haben in dem Museum einen mehrere Millionen Euro teuren Goldschatz aus der Keltenzeit erbeutet.

Das Kelten-Römer-Museum im Abendlicht. Einbrecher haben in dem Museum einen mehrere Millionen Euro teuren Goldschatz aus der Keltenzeit erbeutet.

Foto: dpa/Armin Weigel

Nach Einschätzung der Polizei können die Täter den in Manching gestohlenen Goldschatz nur schwer verkaufen. Daher sei zu befürchten, dass sie die 483 keltischen Münzen einschmelzen und für den Goldwert veräußern. Das sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts am Mittwochmorgen.

Die zusammen rund vier Kilogramm schweren Münzen waren in der Nacht zum Dienstag aus dem Kelten Römer Museum Manching bei Ingolstadt entwendet worden. Der Wert der mehr als 2000 Jahre alten Münzen wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt. Sie waren vor 23 Jahren von einem Grabungsteam in Manching gefunden worden.

 Tief im Boden eingelassen wurde im Kelten- und Römermuseum in Manching bei Ingolstadt der keltische Goldschatz ausgestellt. Der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts wurde 1999 bei Manching gefunden. Nun wurde der Goldschatz von Einbrechern gestohlen.

Tief im Boden eingelassen wurde im Kelten- und Römermuseum in Manching bei Ingolstadt der keltische Goldschatz ausgestellt. Der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts wurde 1999 bei Manching gefunden. Nun wurde der Goldschatz von Einbrechern gestohlen.

Foto: dpa/Frank Mächler

„Der Einbruch muss in den frühen Morgenstunden stattgefunden haben“, hatte ein LKA-Sprecher am Dienstagabend gesagt. „Es war klassisch, wie man es sich in einem schlechten Film vorstellt.“ Am Dienstagmorgen hätten die Mitarbeiter des Museums dann festgestellt, dass der Goldschatz fehlt.

Die Ermittler gehen davon aus, dass es zudem einen Zusammenhang mit der Sabotage an mehreren Glasfaserleitungen gibt, die in der Nacht zum Ausfall der Telefon- und Internetverbindungen bei etwa 13 000 Privat- und Firmenkunden rund um Manching geführt hatte. Die zeitliche und räumliche Nähe zur Tat lege das nahe, sagte ein Sprecher. Durch die Sabotage habe es zudem keinen Alarm bei der Polizei gegeben.

Insgesamt arbeiten Dutzende Ermittler an dem Fall. Die Polizei ist zudem im Austausch mit ihren Kollegen in Dresden und Berlin, wo es in den vergangenen Jahren ebenfalls große Einbrüche in Museen gegeben hatte. Zum näheren Stand der Ermittlungen wollte sich der Sprecher noch nicht äußern.

(dpa/jh)
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