Sechs Deutsche hatten Wüstenerfahrung Mysteriös: Deutsche Reisegruppe in der Sahara verschollen

Berlin/Algier (rpo). Eine mysteriöse Serie von Vermisstenfällen sorgt in der algerischen Sahara für Aufsehen. Erneut ist eine deutsche Reisegruppe verschwunden. Die vier Männer und zwei Frauen hatten zum Teil Wüstenerfahrung. Insgesamt hat die Wüste nun schon 17 Touristen "geschluckt".

Seit Ende Februar werden auch elf Menschen aus Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden vermisst.

Wie das Auswärtige Amt mitteilte, ist seit Sonntag die Deutsche Botschaft in Algier in den neuen Fall eingeschaltet. Sie halte engen Kontakt zu den algerischen Behörden. Außerdem ist am Montag der zuständige Verbindungsbeamte des Bundeskriminalamts (BKA), der seinen Sitz in Tunis hat, in Algier eingetroffen.

Die nun verschwundenen Touristen sollen zum Teil Sahara-erfahren gewesen sein. Sie waren in drei Fahrzeugen unterwegs und hätten am vergangenen Freitag eine Fähre von der tunesischen Hauptstadt Tunis nach Genua nehmen sollen. Zuletzt hatte es mit der Gruppe am 17. März telefonischen Kontakt von der algerischen Stadt Tamanrasset gegeben.

Ob ein Zusammenhang zum Fall der bereits seit Ende Februar in der Sahara vermissten drei Reisegruppen aus insgesamt elf Touristen besteht, war zunächst unklar. Die Suche nach diesen seit nunmehr fünf Wochen verschollenen sechs Deutschen, vier Schweizern und einem Niederländer, war bis Montag ergebnislos verlaufen. Ihr auffallend rotes Fahrzeug, mit dem sie unterwegs waren, wurde nicht gesichtet.

Informierte Kreise in Algier halten es nicht für ausgeschlossen, dass die seit Ende Februar vermissten drei Reisegruppen Algerien verlassen haben und in die Nachbarländer Niger oder Libyen gereist sind. Denkbar sei es auch, dass sie von Banditen oder islamistischen Terroristen entführt worden seien.

Die algerischen Behörden äußern sich nicht offiziell zu der Suche nach den Touristen. "Wir haben alles in Bewegung gesetzt, und die Suchaktionen halten an", sagte ein Sprecher des algerischen Außenministeriums der dpa am Montag. Die Zeitung "Le Matin" in Algier widmete dem Rätsel der verschwundenen Reisegruppen am Montag unter der Überschrift "Waren es Terroristen?" eine Seite.

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