Essen/Marl Grimme-Preis für Tukur-"Tatort"

Essen/Marl · Die Privatsender gingen leer aus. ARD, ZDF und Co räumten alle zwölf Auszeichnungen ab.

Grimme-Preise für ARD und ZDF
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Die deutschen Privatsender sind die Verlierer: Bei der Preisverleihung für Qualitätsfernsehen gab es für sie keine Auszeichnung. Nur der britische Privatsender Channel 4 bekam für seine Koproduktion mit ZDF und Arte einen Preis in der Kategorie Information und Kultur für "Die Kinder von Aleppo". Nur vier Sendungen des Privatfernsehens waren nominiert worden, darunter die Tauschkonzert-Show "Sing meinen Song" von Vox, die im Oktober den deutschen Fernsehpreis gewann. Im Vorjahr war "HalliGalli" von ProSieben ausgezeichnet worden. Insgesamt wurden für 2014 wieder zwölf Grimme-Preise und drei Spezial-Preise vergeben. Zum ersten Mal in der Geschichte wurde ein Hörfunkjournalist mit der Fernsehauszeichnung geehrt. Jochen Rausch, Wellenchef des Jugendsenders 1Live und stellvertretender Hörfunkdirektor des WDR, bekommt den Preis im Bereich Unterhaltung für die Mitentwicklung und Umsetzung der WDR/EinsFestival-Produktion "Mr. Dicks - Das erste wirklich subjektive Gesellschaftsmagazin".

Der "Tatort" gewann den Preis zum achten Mal, diesmal für die Produktion des hessischen Rundfunks "Im Schmerz geboren" mit Ulrich Tukur. Weitere Preise in der Kategorie Fiktion gingen an den Film "Bornholmer Straße" zum 25. Jahrestag des Mauerfalls und "Altersglühen - Speeddating für Senioren" einer WDR/NDR-Produktion, die auch den Publikumspreis erhielt. Die Journalistin Ina Ruck wird für ihre herausragenden Leistungen als ARD-Auslandskorrespondentin mit der "Besonderen Ehrung" ausgezeichnet. Sie fiel durch ihre sachliche und hintergründige Berichterstattung im Russland-Ukraine-Konflikt auf. Der mit 10 000 Euro dotierte Sonderpreis Kultur des Landes NRW geht an Peter Göltenboth und Anna Piltz für "Ab 18! 10 Wochen Sommer". Die beiden setzten sich gegen 40 eingereichte Beiträge durch. Bei den Nachwuchskünstlern gewann Alexa Karolinski mit ihrem Dokudebüt "Oma & Bella". Darin porträtiert sie ihre Oma und deren Freundin - zwei holocaustüberlebende Freundinnen in Berlin. Sie bekommt das Eberhard-Fechner-Stipendium der VG Bild-Kunst, das mit 15 000 Euro ausgelobt ist.

Die Verleihung der Grimme-Preise wird am 27. März um 22.35 Uhr auf 3sat gezeigt.

(dz)
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