Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen Zahl der Todesopfer erhöht sich auf fünf – Bergung schwierig

Garmisch-Partenkirchen · Die Zahl der Todesopfer bei dem Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen steigt. Am Samstag wurde eine weitere Leiche geborgen. Weitere Menschen werden noch vermisst.

Tote und Verletzte bei Zugunglück in Garmisch-Patenkirchen, Oberbayern
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Tote und Verletzte bei Zugunglück in Oberbayern

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Foto: dpa/Josef Hornsteiner

Einen Tag nach dem Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen ist nach Polizeiangaben eine weitere Leiche geborgen worden. Die Zahl der Toten erhöhte sich damit am Samstag auf fünf. Die Bergung der Toten war äußerst schwierig, weil zunächst einer der umgestürzten und verkeilten Waggons hatte angehoben werden müssen. Erste Versuche, die Waggons anzuheben, waren gescheitert.

Nach bisherigem Stand handelt es sich bei den Toten um vier Frauen und eine männliche Person – über das Alter der Opfer wurde offiziell nichts gesagt. Medienberichte, nach denen es sich bei dem fünften Toten um einen Schüler handelt, bestätigte die Polizei auf Anfrage nicht. Nach neuen Zahlen wurden mehr als 40 Menschen verletzt, mehrere davon schwer.

Am Freitagmittag waren mehrere Waggons der Regionalbahn auf dem Weg nach München im Ortsteil Burgrain entgleist, einige kippten um, rutschen eine Böschung hinab und bleiben direkt neben einer Bundesstraße liegen. Zur Unfallursache gab es auch am Samstag zunächst keine neuen Erkenntnisse. Der Lokführer wurde nach Polizeiangaben zwar vernommen. Was er gesagt hat, teilte die Polizei allerdings nicht mit.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) besuchte am Samstag den Unfallort und sprach von einem „unfassbaren Ereignis“. Ein solches Unglück sei immer ein Schock und ein „Stich ins Herz“.

Auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und Bahnchef Richard Lutz haben sich bestürzt über das Zugunglück gezeigt und eine umfangreiche Aufklärung zugesagt. Den Familien der Opfer sprachen beide am Samstag bei einem Besuch am Unglücksort ihre Anteilnahme aus. Zugleich dankten sie den Rettungskräften – darunter viele Ehrenamtliche.

„Es ist ergreifend, hier zu stehen und zu sehen, welche dramatischen Ausmaße dieser Zugunfall genommen hat“, sagte Wissing. „Die Sache wird jetzt weiter aufgeklärt und umfangreich aufgearbeitet.“ Nun gälten die Gedanken den Hinterbliebenen der Opfer.

Während des Besuchs war aus den Trümmern das fünfte Todesopfer geborgen worden. Lutz äußerte sich erschüttert, „weil hier Menschen gestorben sind, junge Menschen, die noch ein ganzes Leben vor sich hatten, Familien zerrissen wurden und auch viele Menschen verletzt, teils schwer verletzt wurden.“

(bora/ahar/csi/dpa/afp)
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