Aschewolke aus Island Flugverkehr in Europa normalisiert sich weitgehend

Berlin (RPO). Nach massiven Behinderungen durch die Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjöll hat sich der Flugverkehr in Europa am Montag weitgehend beruhigt. Allerdings sollten insgesamt voraussichtlich 500 Flüge ausfallen, teilte die europäische Organisation für Flugsicherheit, Eurocontrol, in Brüssel mit. An den Flughäfen in Amsterdam, Brüssel und London Gatwick kam es bei transatlantischen Flügen zu Verzögerungen.

So gefährlich sind die Asche-Teilchen
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Foto: AP

Eurocontrol warnte zudem, dass sich höhere Aschekonzentrationen auf die Iberische Halbinsel zubewegen könnten. Am Montag nahmen die sieben spanischen Flughäfen, die am Sonntag wegen der Aschewolke geschlossen waren, wieder ihren Betrieb auf. Zwischen 16.00 und mindestens 20.00 Uhr MESZ müsse aber der Überflug in einer gewissen Höhe eingeschränkt werden, teilte die nationale Luftfahrtbehörde AENA in Madrid mit. Dies werde aber voraussichtlich keine größeren Beeinträchtigungen des Flugverkehrs mit sich bringen, da die Flugzeuge auf andere Höhen ausweichen könnten.

Am Flughafen der portugiesischen Hauptstadt Lissabon wurde das Flugverbot am Montag um 10.00 Uhr MESZ aufgehoben und damit vier Stunden früher als ursprünglich von der Luftfahrtbehörde NAV geplant. Auf dem Flughafen sollte am Dienstag Papst Benedikt XVI. anlässlich seines Portugal-Besuchs landen. Der Flughafen im nordportugiesischen Porto nahm ebenfalls den Betrieb wieder auf. Auch in Italien, Frankreich, Kroatien, Tschechien, Österreich, England, Irland und auf allen schottischen Flughäfen außer auf der Insel Barra verlief der Flugverkehr wieder weitgehend normal.

Auch Entwarnung für Deutschland

Auch für Deutschland wurde Entwarnung gegeben. Wie sich die Lage in den kommenden Tagen entwickle, sei aber noch nicht absehbar, sagte ein Sprecher der Deutschen Flugsicherung. Am Sonntag waren wegen der Vulkanasche die Flughäfen in München, Stuttgart, Augsburg, Memmingen und Friedrichshafen vorübergehend geschlossen worden.

Im April hatte der isländische Vulkan fast den gesamten europäischen Luftverkehr rund eine Woche lang lahmgelegt. Die Schließung von hunderten Flughäfen löste ein Chaos aus, mehr als acht Millionen Reisende saßen fest. In Deutschland war der Luftraum für viereinhalb Tage ganz oder teilweise gesperrt. Allein hierzulande fielen rund 40.000 Flüge aus.

Der Geologe Magnus Tumi Gudmundsson von der Island-Universität in Reykjavik sagte der Nachrichtenagentur AFP am Montag, ein Ende des Ausbruchs des Eyjafjöll sei nicht absehbar. Der Vulkan stoße aber deutlich weniger Asche aus als noch vor einigen Tagen. Während am Donnerstag 300 bis 400 Tonnen Asche pro Sekunde in die Atmosphäre gelangt seien, seien es am Montag etwa 50 Tonnen pro Sekunde gewesen.

(AFP/felt)
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