Terrorermittlungen in der Schweiz Mutmaßliche IS-Sympathisantin greift Frauen mit Messer an

Lugano · Im Schweizer Kanton Tessin hat am Dienstag eine Frau zwei Passantinnen mit einem Messer attackiert. Die Bundesanwaltschaft schreibt auf Twitter von „einem mutmaßlich terroristisch motivierten Angriff“. Die Hintergründe sind noch unklar.

 In diesem Einkaufszentrum soll es zu dem Angriff gekommen sein.

In diesem Einkaufszentrum soll es zu dem Angriff gekommen sein.

Foto: dpa/Pablo Gianinazzi

Eine Frau mit möglichen Sympathien für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat in der Schweiz zwei Frauen in einem Warenhaus mit einem Messer angegriffen. Sie wurde festgenommen, wie die Polizei am Dienstag berichtete. Eines der Opfer wurde nach Polizeiangaben schwer, aber nicht lebensgefährlich, eines leicht verletzt.

Nach ersten Erkenntnissen packte die mutmaßliche IS-Sympathisantin eine Frau am Hals, während sie die zweite Frau mit einer Stichwaffe am Hals verletzte. Wie Tessiner Medien berichteten, soll die Angreiferin das Messer zuvor aus der Haushaltsabteilung des Einkaufszentrums gestohlen haben. Die Täterin war von einem Paar gestoppt, an den Haaren gezogen und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten worden.

Die Bundesanwaltschaft hat nun Ermittlungen aufgenommen. Es handele sich um einen „mutmaßlichen terroristisch motivierten Angriff“, wie die Bundespolizei Fedpol mitteilte. Für den Kommandanten der Tessiner Kantonspolizei Matteo Cocchi sei die Bedrohung durch den Terrorismus omnipräsent. Mehr Details gebe es derzeit noch nicht.

Der Angriff ereignete sich am Nachmittag in Lugano im Kanton Tessin. Bei der Täterin handelt es sich nach Polizeiangaben um eine 28-jährige Schweizerin, die in der Region Lugano lebt.

Eine Verbindung zu einer Messerattacke im September, die ebenfalls wegen eines mutmaßlichen terroristischen Hintergrunds untersucht wird, sei aktuell nicht bekannt. Es werde aber ermittelt. Mitte September war ein 29-jähriger Portugiese in einem Kebabrestaurant erstochen worden. Der inhaftierte mutmaßliche Täter soll Verbindungen zu Islamisten gehabt haben.

Die Polizei in der Schweiz ist seit der Terrorattacke mit vier Todesopfern in Wien Anfang November in Alarmbereitschaft. Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz verurteilte den jüngsten Messerangriff auf Twitter. Er sprach der Schweiz seine Solidarität aus. Man werde dem islamistischen Terrorismus in Europa gemeinsam die Stirn bieten und die eigenen Werte verteidigen, so Kurz.

(peng/dpa)
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