Angespanntes Verhältnis Israeli bespuckt polnischen Botschafter
Jerusalem · Ein Israeli hat den polnischen Botschafter in Jerusalem angespuckt. Er wurde festgenommen und unter Hausarrest gestellt. Der Vorfall verschärft die Spannungen zwischen den beiden Ländern – bereits im vergangenen Jahr gab es Streit.
Ein Zwischenfall, bei dem ein 65-jähriger Israeli den polnischen Botschafter angespuckt haben soll, hat jüngste Spannungen zwischen Polen und Israel weiter verschärft. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, wurde der Mann nach dem Vorfall am Dienstag festgenommen und bis Donnerstag unter Hausarrest gestellt, ein Gericht verbot ihm zudem für die nächsten 30 Tage, sich der polnischen Botschaft in Tel Aviv zu nähern.
Laut einem Polizeisprecher saß Botschafter Marek Magierowski in seinem Auto, als sich der 65-Jährige ihm näherte und ihn bespuckte. Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki sprach von einer "fremdenfeindlichen aggressiven Tat". "Gewalt gegen Diplomaten oder andere Bürger sollte nicht toleriert werden", schrieb Morawiecki im Kurzbotschaftendienst Twitter. Israels Botschafterin in Polen, Anna Azari, wurde wegen der Spuckattacke in das polnische Außenministerium einbestellt.
Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums äußerte sich "schockiert" über den Angriff und drückte Botschafter Magierowski die Anteilnahme des Ministeriums aus.
Am Montag hatte die polnische Regierung eine israelische Delegation kurzfristig wieder ausgeladen, um nicht über Forderungen nach einer Rückgabe während des Holocausts beschlagnahmten Eigentums sprechen zu müssen.
Bereits im vergangenen Jahr waren die Beziehungen zwischen Polen und Israel wegen eines polnischen Gesetzes auf die Probe gestellt worden, mit dem der Vorwurf, die polnische Nation oder der polnische Staat habe eine Mitschuld an den Verbrechen Nazi-Deutschlands, unter Strafe gestellt werden sollte. Nach Protesten Israels und der USA änderte Warschau das Gesetz.