Kritik von Muslimischer Gesellschaft Anschläge in Christchurch sollen verfilmt werden

Cannes · Die tödlichen Anschläge auf Moscheen im neuseeländischen Christchurch sollen verfilmt werden. Das teilte ein ägyptischer Filmproduzent bei den Filmfestspielen in Cannes mit. Die Muslimische Organisation MAC sieht die Pläne kritisch.

 Bewaffnete Polizisten bewachen eine Moschee in Christchurch

Bewaffnete Polizisten bewachen eine Moschee in Christchurch

Foto: AFP/SANKA VIDANAGAMA

Die tödlichen Anschläge auf Moscheen im neuseeländischen Christchurch sollen verfilmt werden. Das Werk werde vom Schicksal einer Flüchtlingsfamilie handeln, die aus Afghanistan nach Christchurch flieht und in die Attacken verwickelt wird, sagte der ägyptische Filmproduzent Moes Masud am Mittwoch dem Branchen-Magazin "Variety" bei den Filmfestspielen im südfranzösischen Cannes.

Ein australischer Rechtsextremist hatte am 15. März zwei Moscheen in Christchurch gestürmt und das Feuer auf die Gläubigen eröffnet. 51 Menschen wurden getötet.

Damals sei die Welt Zeuge eines "unsäglichen Verbrechens gegen die Menschlichkeit" geworden, sagte Masud, der ein einflussreicher islamischer Gelehrter ist. Der Film sei "nur ein Schritt im Heilungsprozess", damit "eines Tages alle mehr Verständnis füreinander und für die Ursachen von Hass, Rassismus und Terrorismus" haben.

Der Titel des Films, "Hello Brother" (Hallo Bruder), spielt auf die Begrüßung des Attentäters in der Al-Noor-Moschee durch einen älteren Afghanen an. Er war das erste Opfer des Anschlags.

Die Muslimische Gesellschaft Canterburys (MAC) mit Sitz in Christchurch erklärte, sie sei über die Filmpläne nicht informiert worden. Sie könne solche Projekte nicht stoppen, aber sie halte die Würde und Privatsphäre ihrer Religionsgemeinde und die Würde der getöteten Menschen für äußerst wichtig, teilte MAC im Onlinedienst Facebook mit.

(lhen/AFP)
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