Xanten Weihnachtsmarkt im Dunkeln

Xanten · Hier und da wurde noch gehämmert und geschmückt, der Großteil der Holzhäuschen war schon bestückt: Seit Freitag sind die beiden Marktplätze in der Innenstadt für den „etwas anderen Weihnachtsmarkt“ gesperrt, der bis Sonntag, 23. Dezember, nach Xanten einlädt.

„Ludger, ich brauche Strom“: Der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Gewerbetreibender Xanten (IGX) war Freitag immer wieder gefordert, kümmerte sich, wenn der ein oder andere Aussteller Fragen hatte, Hilfe brauchte. Und dabei hätte er selber gerne Zeit zum Durchatmen gehabt – und um in Gedanken eben bis zehn zu zählen, seinen Frust in andere Kanäle zu lenken. Er konnte nicht verhehlen, dass er „eine ziemliche Krawatte“ hat, wie man am Niederrhein so schön sagt, wenn sich jemand über irgend etwas ziemlich ärgert.

Bei ihm ist es die fehlende Weihnachtsbeleuchtung in den Platanen rings um den kleinen Markt, wo Eckard Ziegenfuß und sein Sohn Matthis mit ihren vielen Helfern wieder ihre kleine Zeltstadt aufgebaut haben. An allen anderen Stellen in der Innenstadt hat der Dienstleistungsbetrieb (DBX), dieses Jahr zum ersten Mal alleine für die Beleuchtung verantwortlich, seine Hausaufgaben gemacht, auch in den Bäumen rund um den Großen Markt hängen die unzähligen LED-Lämpchen.

 Weihnachtliche Deko wird auf dem Markt präsentiert.

Weihnachtliche Deko wird auf dem Markt präsentiert.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

DBX-Chef Harald Rodiek warb am Freitagnachmittag im Gespräch mit unserer Zeitung um Verständnis: Vor 14 Tagen sollten die Leuchten für die Platanen eigentlich geliefert werden, aber der „namhafte Hersteller vom Niederrhein“ hat den Betriebshof hängen lassen, Lieferschwierigkeiten als Grund angegeben. Jetzt arbeite man „mit einem kleinen Wardter Unternehmer“ zusammen, der Dienstag die LED-Lämpchen liefern werde, dann würden sie von Mitarbeitern des Betriebshofes montiert. Rodiek ist sicher: „Am ersten Advent werden wir alles so haben, wie wir es haben wollten. In neu und warmweiß“.

 Viele treffen sich in Xanten gerne auf ein Glas Glühwein.

Viele treffen sich in Xanten gerne auf ein Glas Glühwein.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Das dürfte auch Marktmeister Manfred Albrecht von der IGX freuen, der „so viele Aussteller wie noch nie“ nach Xanten holen konnte. Stamm-Beschicker sind dabei, so wie zum Beispiel Dietmar Jäpel aus Heimbach. Das ist der falsche Mönch aus der Eifel, der Mann mit der Kutte, der zum 14. Mal seinen Stand wie immer zwischen Großem und Kleinem Markt hat, etwa in Höhe des Norbertbrunnens. Wie oft er schon seine Probier-Becherchen mit Likören, Ölen, Essig-Sorten ohne Ende angereicht hat, kann er beim besten Willen nicht sagen.

Windspiele aus Edelstahl, Uhren und Lampen aus Holz, Schnaps in Honiggläsern, Kissen, Tischdecken, Magnetschmuck, Steh- und Pendelleuchten, Bunzlauer Keramik, Wollsocken, Laubsägearbeiten, Weihnachtssterne, Ledertaschen, Korbwaren, Perlsacktiere, Tiffany-Arbeiten, Felle, Tee: Das Angebot ist groß. Auch kulinarisch lohnt sich ein Bummel: Schokolade süß verpackt, Grünkohl mit Mettwurst, Reibekuchen mit und ohne Apfelmus oder wahlweise Rübenkraut, Suppen, Schafskäse-Döner, Mandeln, Waffeln, Gebäck, Flammkuchen, Burger mit Ochsenbäckchen, Wildschwein-Wraps, Flammlachs stehen auf den Speisekarten.

Die bei Kindern (und Eltern) so beliebte kleine und mit einem niedrigen Zaun markierte Spielfläche ist wieder da, genau wie das kleine historische Karussell, das die Gemeinschaft der Kaufleute vor ein paar Jahren angeschafft hat. In zwei großen Zelte auf dem Großen Markt kann sich der Besucher aufwärmen – und dem Musikprogramm auf der festlich geschmückten Bühne lauschen, das es an jedem Wochenende gibt.

Info: Der Weihnachtsmarkt ist täglich vom 12 bis 20 Uhr, samstags bis 21 Uhr geöffnet. Sonntag (Totensonntag, 25. November) öffnen die Holzhütten erst um 18 Uhr.

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