Aus Den Vereinen Für Veener bleibt Fitnessorden attraktiv

Veen · Bei der Borussia fand der "Tag des Sportabzeichens" statt. Trotz der Reform kamen wieder viele Mitglieder zum Platz.

 Siegfried Hülsberg stellte sich beim "Tag des Sportabzeichens" in Veen die Anforderungen des Fitnessordens. Hier überspringt er die Latte bei 1,10 Metern.

Siegfried Hülsberg stellte sich beim "Tag des Sportabzeichens" in Veen die Anforderungen des Fitnessordens. Hier überspringt er die Latte bei 1,10 Metern.

Foto: Olaf Ostermann

Ruth Willemsen sitzt vor dem Sportheim der Veener Borussia an ihrem Laptop, den sie nur einmal im Jahr anstellt. Immer dann, wenn der Verein seine Mitglieder aufruft, beim "Tag des Sportabzeichens" auf der Anlage am Halfmannsweg vorbeizuschauen. Immer am ersten Sonntag der Sommerferien stehen die geschulten Prüfer parat.

Willemsen sammelt nicht nur die erbrachten Leistungen und tippt sie in den Laptop, die Sportabzeichen-Beauftragte der Gemeinde Alpen sieht sich auch mit unzähligen Fragen konfrontiert. Die Reform des Fitnessordens durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zu Beginn des vergangenen Jahres hat viele Veränderungen und Modifizierungen mit sich gebracht. Die Motivation, das Abzeichen zu erlangen, ist gerade in Veen aber ungebrochen. 2013 wurden 207 Urkunden an Borussia-Mitglieder vergeben. Damit lagen sie im Kreis Wesel ganz weit vorne.

Wieder steht eine Mutter mit ihrem Nachwuchs am Tisch vor Willemsen und bittet um Auskunft. Die nimmt den "Prüfungswegweiser" des DOSB zur Hilfe und blättert in dem Büchlein, in dem alle wichtigen Informationen sowie Tabellen zu finden sind. Das Problem: Im Leistungskatalog für 2014 sind nochmals Veränderungen vorgenommen, einige Anforderungen sogar komplett gestrichen worden, "weil sie unter anderem zu hoch waren", weiß Willemsen. Oder die Disziplinen wurden gänzlich überarbeitet. So müssen Jungen nun nicht mehr 1000 Meter, sondern wie die Mädchen 800 Meter laufen. Somit ist die Zeitnahme für die Helfer vor Ort wesentlich einfacher. Für breites Unverständnis sorgt weiterhin der Wegfall des Schwimmens. "Es ist der absolute Hohn, dass das Schwimmen nicht mehr fester Bestandteil der Prüfung, sondern nur noch alle fünf Jahre die Schwimmfertigkeit nachzuweisen ist - bis zum 18 Lebensjahr sogar nur ein einziges Mal", meint Willemsen und schüttelt den Kopf. Wenig erfreut ist sie zudem darüber, dass sich der Leistungskatalog der Bundesjugendspiele nicht mehr mit dem des Deutschen Sportabzeichens übereinstimmt. "Früher konnte ich zum Sportfest der Grundschule gehen und die Abnahme vornehmen." Der Borussia-Vorsitzende "Charly" Schweden appellierte an die Initiatoren, doch über eine "Kooperation nachzudenken".

Auf dem Kunstrasen landete derweil ein Schleuderball, auf der anderen Seite ein Junge auf der Hochsprungmatte. In zehn Disziplinen konnten die Mitglieder diesmal antreten. Und die Leistungen können sich sehen lassen. "Bislang reichten alle fürs silberne oder goldene Abzeichen", so Willemsen. Die Veenerin führt nicht nur die Tabellen mit den fürs Sportabzeichen erbrachten Leistungen, sondern auch eine vereinsinterne Bestenliste für die jeweiligen Disziplinen. Das sei ein zusätzlicher Ansporn, den Fitness-Orden zu erwerben. "Besonders beliebt ist hierbei das Seilchenspringen", sagt Ruth Willemsen, während sie wieder auf der Suche nach einer Antwort den "Prüfungswegweiser" zur Hilfe nimmt.

(RP)
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