Fußball Erfolgeiche Ticketsuche in Porto Alegre

Xanten · Sonsbeck/Veen (RP) Bei unserer Gastfamilie in Florianopolis dreht sich alles um das Achtelfinale der Brasilianer gegen Chile. Die Stimmung ist trotz des anhaltenden Regens hervorragend. Die gute Laune nach dem erfolgreichen Elfmeterschießen ist ansteckend. Also feiern wir wieder mit. Später zieht es uns trotz des miesen Wetters in Freie. Der Großteil der Stadt mit den Sehenswürdigkeiten liegt auf einer vorgelagerten Insel.

Sonsbeck/Veen (RP) Bei unserer Gastfamilie in Florianopolis dreht sich alles um das Achtelfinale der Brasilianer gegen Chile. Die Stimmung ist trotz des anhaltenden Regens hervorragend. Die gute Laune nach dem erfolgreichen Elfmeterschießen ist ansteckend. Also feiern wir wieder mit. Später zieht es uns trotz des miesen Wetters in Freie. Der Großteil der Stadt mit den Sehenswürdigkeiten liegt auf einer vorgelagerten Insel.

Die Nacht war kurz. 460 Kilometer liegen vor uns - nächstes Etappenziel ist Porto Alegre. Nach rund hundert Kilometern versperrt ein Erdrutsch, der einige Autos unter sich begraben hat, die Weiterfahrt. Für die Ausweichroute um einen See benötigen wir drei Stunden. Die Strecke ist nicht asphaltiert und mit etlichen großen Schlaglöchern übersät. Zurück auf der Bundesstraße stellen wir fest, dass die Sperrung aufgehoben ist. Die schönen Ausblicke entschädigen jedoch für die längere Fahrtzeit.

In Porto Alegre angekommen fiebern wir dem Achtelfinale der deutschen Mannschaft gegen Algerien entgegen. Drei so genannte Team-Tickets haben wir bei einer der Verlosungen schon vor Wochen zugesprochen bekommen. Wir könnten Jogis Mannschaft also bis ins Finale begleiten. Die Karten sind bezahlt und liegen für uns im Ticketcenter in der Nähe des Stadions bereit. Doch wir benötigen weitere drei Karten, wir sind schließlich zu sechst. Während unser brasilianischer Freund Jan für uns kocht, machen wir uns auf die Suche nach weiteren Tickets. Im Touristikbüro bekommen wir einen Tipp. Auf einem Markt werden wir fündig. Jeweils 500 Reisas, rund 165 Euro, kostet eine Eintrittskarte. Wir greifen zu. Hinter uns stehen bereits andere Interessenten. Der Verkäufer sagt uns, dass er uns bis zum WM-Finale immer drei Tickets besorgen kann. Wir tauschen Handynummern aus und sind gespannt, ob das klappt. Später vor dem Stadion ist die Atmosphäre grandios. Immer wieder stimmen brasilianische Fans mit uns ein. Auf dem Stadiongelände muss Klaus seine deutsch-brasilianische Fahne abgeben. Man versicherte ihm, dass er sie nach dem Spiel zurückbekäme. Im Stadion selber sind mehr algerische Anhänger, als wir dachten. Nach dem Sieg der deutschen Elf gehen wir euphorisiert nach draußen, um die Fahne abzuholen. Am Schalter herrscht Chaos. Alle Sachen werden auf einen Tisch gelegt. Wer am lautesten schreit, bekommt seine Sachen zurück. Klaus ist schnell klar, dass er seine Fahne unter diesen Umständen nicht wieder sieht.

Uns steht der weite Weg nach Rio de Janeiro bevor - 1300 Kilometer, 18 Stunden Autofahrt. Unterwegs schauen wir uns in einer Raststätte das 1:0 der Argentinier über die Schweiz an. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir wieder alle sechs ins Stadion kommen, um zu sehen, wie Deutschland die Franzosen im Viertelfinale bezwingt. Auf dem Weg in die zweitgrößte Stadt des riesigen Landes bietet uns jemand Tickets an. 500 Euro soll eine Karte kosten. Wir lehnen ab.

KLAUS UND TOM VAN HUSEN, STEFAN QUINDERS, PETER STOCK SOWIE PETER VERMÖHLEN BERICHTEN IN DER RP VON IHRER WM-REISE.

(RP)
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