Xanten Seit 30 Jahren auf Freizeitkurs

Xanten · Mit einer Party im Hafen Vynen feiert das FZX am Samstag seinen 30. Geburtstag. Wilfried Meyer hat die gesamte Entwicklung von Anfang an als Leiter erlebt und mitgeprägt.

Zum 25. gab es vor fünf Jahren eine ganze Festwoche. Der 30. FZX-Geburtstag wird morgen "nur" mit einer Party begangen. Wilfried Meyer, von Anfang an Leiter des FZX, sieht die Zahl 30 nicht als Anlass für die ganz große Sause.

Am 15. Mai 1982 wurden der Hafen Vynen und das Nibelungenbad eröffnet. Die Idee, Sport und Erholung an den Auskiesungen vor den Toren der Stadt zu ermöglichen, ist aber älter. Der damalige Stadtdirektor Heinz Trauten gilt als einer der geistigen Väter, Bürgermeister Hans Seber als ein anderer. Die Freizeitzentrum Xanten GmbH wurde am 22. Februar 1974 gegründet. Der junge Wilfried Meyer, nach einer kaufmännischen Ausbildung bei der Stadt angestellt, war als Mitarbeiter der Kämmerei mit dem FZX befasst. 1978, kurz vor der ersten Bauphase, wechselte er zur FZX GmbH. "Damals war ich ein Ein-Mann-Betrieb." Heute hat das Freizeitzentrum bis zu 150 saisonale und 40 feste Mitarbeiter — unter den Letzteren drei der vier ersten Lehrlinge, die Ende der 70er Jahre bei Meyer begonnen hatten: seine heutige Assistentin Andrea Remy sowie Christoph Hartel und Beate Wellmanns.

Das FZX, das sind 250 Hektar Wasser (rund 350 Fußballfelder), 100 Hektar Grünfläche, 15,5 Kilometer Rad- und Wanderwege. Damals, am Anfang, war die Nordsee eine gerade 20 Hektar große Pfütze. An einem Ende wurde gesegelt, am anderen, durch Bojen abgetrennt, weiter gebaggert. Die Folgenutzung stand stets im Hintergrund. Die Firma Hülskens habe beispielsweise so ausgekiest, dass die Böschung später als Nichtschwimmerbereich im späteren Strandbad geeignet war. Vertreter anderer Kommunen, die heute Inspirationen für die Nutzung von Baggerlöchern suchen, stehen, so Meyer, mitunter neidisch vor so viel planerischer Weitsicht.

Wobei auch im FZX nicht alles golden glänzt. Die Schließung des Nibelungenbades — für Meyer "der traurigste Moment" in 30 Jahren. "Es war eins der ersten Freizeitbäder überhaupt. Der Mittelpunkt des FZX fehlte nach der Schließung." Ein neues Bad zu bauen und zu unterhalten sei illusorisch: "Es gibt kein kommunales Freizeitbad, das wirtschaftlich arbeitet. Die Zuschüsse betragen bis zu einer Million Euro." Der in die Jahre gekommenen FinnWell-Sauna wolle man aber das Schicksal des Nibelungenbades ersparen: "Wir wollen sie erhalten. In diesem Jahr fällt eine Entscheidung, wie es weitergeht."

Stolz auf den Hafen Xanten

Neuer Mittelpunkt des FZX ist für viele der Hafen Xanten geworden. "Wir haben die Erfahrungen vieler Jahre verarbeitet und ein ausgereiftes Konzept vorgelegt", ist Meyer stolz. Gerne blickt er auch auf die Events, Sportangebote, Regatten — Meyer spricht vom "Cluburlaub". Viele Trends hat das FZX früh aufgegriffen. Ende der 80er Jahre machte Meyer eine Wiese zum Sandfeld. Viele meckerten, war Beach-Volleyball hierzulande doch kaum bekannt. Und als an einem Samstagabend im ZDF-Sportstudio Aerobic vorgestellt wurde, schwamm das FZX schon drei Tage später mit auf der Erfolgswelle.

Gefeiert wird der 30. FZX-Geburtstag als Auftakt zum Fischmarkt an Pfingsten morgen ab 19 Uhr im Hafen Vynen. Die Rock & Pop-Coverband "Al Gusto" spielt Songs der vergangenen 30 Jahre. Es gibt Gegrilltes und leckere Crêpes. Für den großen Durst stehen ein Getränkewagen und ein Cocktailstand zur Verfügung.

(RP)
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