Diakonie Tafel-Standort baut sein Angebot aus

Wülfrath · Im Juni startet die Tafel Niederberg mit einer Abendtafel jeden Freitag. Für die hat sich ein neues Helferteam gefunden. Das wäre auch an anderen Standorten denkbar.

 Das neue Tafel-Team der Diakonie ist startklar.

Das neue Tafel-Team der Diakonie ist startklar.

Foto: RP/Tafel

Das neue Projekt der Tafel Niederberg ist aus einem Bauchgefühl heraus entstanden: „Wir sind vermehrt angesprochen worden, von Menschen, die noch gar nicht zur Tafel gehen, die sagen, dass sie tagsüber keine Zeit haben, die Tafel zu besuchen, weil sie zum Beispiel in Kurzarbeit sind oder in der Kinderbetreuung“, sagt Tanja Högström, Leiterin der Tafel Niederberg (Wülfrath, Velbert, Heiligenhaus).

„Diese Anfragen wurden immer stärker, und uns war klar, wir müssen darauf reagieren.“ Die Idee: Eine Abendtafel könnte Abhilfe schaffen und auch die Menschen mit Lebensmitteln versorgen, die zu den bisherigen Uhrzeiten eben keine Zeit haben. Ein Testballon ist jetzt in Velbert gestiegen. „Wir wissen ja gar nicht, wie das ankommt, wenn sich das etabliert und wirklich großer Bedarf ist, dann wäre das auch an anderen Standorten denkbar.“

Bei der Eröffnung des neuen Standortes Velbert-Mitte an der Mettmanner Straße hat das Team der Bergischen Diakonie die Idee gegenüber der lokalen Presse verlauten lassen, und es meldeten sich auf die Berichterstattung Menschen, die helfen wollen. „Es hat sich da jetzt ein total durchmischtes Team gefunden, das sich jetzt selbst organisieren und strukturell ganz neu aufstellen wird“, freut sich Högström auf eine spannende Zeit in der Gründungsphase mit einer „kunterbunten Truppe“. Es sind Rentner dabei, Mitzwanziger und der jüngste Teilnehmer ist 13 Jahre alt, der Sohn eines Ehrenamtlichen: „Er kennt uns durch die Schule und hat auch schon einmal einen Tag geholfen. Als er gehört hat, dass sein Vater dabei ist, hat er gefragt, ob er auch mitmachen darf und da sagen wir natürlich nicht nein.“ Zu 90 Prozent seien jetzt Menschen dabei, die mitten im Berufsleben stehen, etwas zurück geben möchten und ihre freie Zeit an die Tafel spenden wollen.

„Die Ehrenamtlichen können ihren Ablauf selbst gestalten. Sie sollen nicht in fest eingefahrene Strukturen gehen, die wir seit 19 Jahren haben, sondern können sich selbst entfalten, so wie unsere Hauslieferung am Samstag auch“, sagt die Tafelleiterin. Freitags würden am meisten Waren gespendet werden, deswegen werde das Angebot in Velbert auch an diesem Tag angeboten. Ein Wunsch ist, dass es gut angenommen wird und dass es genug Ware gibt. Keiner soll ohne etwas nach Hause gehen.

Das ist auch das Credo der Ausgabe tagsüber. Hier wird aus Gründen des Infektionsschutzes nun mit einem neuen System gearbeitet, in dem rotierend über die Anfangsbuchstaben der Nachnamen die Ausgabe erfolgt. Hier wird größtenteils mit fertig gepackten Taschen gearbeitet, das funktioniere gut. Die Tafel ist weiterhin auf Geldspenden angewiesen. Ein Wunsch der Tafelleiterin: „Wenn ich 1000 Familien finde, die zehn Euro im Monat spenden, hätten wir unsere Fixkosten gedeckt.“

www.bergische-diakonie.de/tafel

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