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Rock in Wülfrath 4500 Fans feiern bei „WüRG im Park“

Wülfrath · Die Wülfrather Rockmusiker Gemeinschaft (WüRG) und fünf großartige Bands sorgen für einen spektakulären Neustart des Festivals. Nun wird über eine Jubiläumsausgabe bereits im nächsten Jahr nachgedacht.

 Die Coverband Frantic Quo aus Duisburg bracht das Publikum im Park ordentlich in Stimmung.

Die Coverband Frantic Quo aus Duisburg bracht das Publikum im Park ordentlich in Stimmung.

Foto: Achim Blazy (abz)

Harte Gitarrenriffs, launiger Gesang und ein improvisierter Chor, der im Refrain kräftig mitgrölt und jubelt, schallen am Samstagnachmittag durch die gesamte Innenstadt: Wie bei einer kirchlichen Prozession pilgern Männer und Frauen in schwarzen Kutten die hügelige Strecke hinauf bis zum Stadtpark, Familien schieben den Kinderwagen hoch, die Kinder mit buntem Gehörschutz auf dem Kopf im Schlepptau. Und sogar ältere Bürger lassen sich von ihren Handicaps nicht aufhalten und folgen mit Rollstuhl und Rollator der Musik.

Auf der grünen Wiese eröffnet sich den Ankömmlingen dann eine lange nicht mehr gesehene Masse an Menschen: Die einen sitzen auf Bierzeltgarnituren beisammen, andere gemütlich auf Picknickdecken, die nächsten stehen und wippen zur Musik und die begeisterungsfähigen Zeitgenossen pogen eifrig vor der Bühne mit, während die Band „Frantic Quo“ aus Dinslaken so bekannte Rockklassiker wie „Rockin‘ all over the world“ ihrer Vorbilder Status Quo zum Besten geben. „Danke Wülfrath, ihr wart geil“, ruft der Gitarrist noch, ehe er mit seinen Jungs nach einem großartigen Set die Bühne verlässt. Die Zugaberufe werden, mit Bedauern, überhört – keine Zeit! Der Aufbau für die nächste Band läuft bereits.

Dennis (41) ist mit Kind und Kegel aus Tönisheide gekommen, um bei WüRG im Park dabei zu sein. Die Rockmusiker Gemeinschaft aus der Kalkstadt ist ihm bekannt. Die Veranstaltungen im WüRG-Haus sowieso. „Ich bin heute ohne Erwartungen, aber mit großer Vorfreude gekommen“, erzählt der Rockfan, der extra sein Metallica-T-Shirt aus dem Schrank geholt hat. „Ich bin angenehm überrascht. Die Stimmung ist super und das Wetter spielt mit.“ Was will man da mehr? Besonders freut er sich auf die AC/DC-Coverband „Ballbreakers“, aber auch auf die Headliner aus Italien, der Queen-Tribute-Band „Queen Legend“ ist er gespannt.

 Das Rockfestival Würg im Park lockte bei bestem Wetter rund 4500 Zuschauer aller Altersklassen an.

Das Rockfestival Würg im Park lockte bei bestem Wetter rund 4500 Zuschauer aller Altersklassen an.

Foto: Achim Blazy (abz)

Auch Monika (60) und Mentha (33), die sich nach dem heißen Frantic-Quo-Auftritt erfrischen, finden WüRG im Park mehr als gelungen: „Es ist superschön, wieder draußen Livemusik zu hören. Auf Frantic Quo haben wir uns natürlich besonders gefreut“, sagt die 33-Jährige und lacht. Beide tragen ein Bandshirt und sind extra für die Jungs aus Duisburg angereist, erzählen sie weiter. „Wir gehören zur Familie“, sagt Monika dann mit einem Augenzwinkern. Es handelt sich um Mutter und Schwester von Leadsänger Hagen. Auch die Band, berichten sie, habe sich sehr auf diesen Auftritt gefreut.

Das sommerliche Wetter macht durstig, das viele Tanzen und Pogen hungrig und so werden die Schlangen vor den Essens- und Getränkeständen natürlich immer länger. Das freut auch Tanja Högström von der Tafel, die mit ihren rund 40 Ehrenamtlern der Tafel und des Rotary Clubs hier die Verpflegung der Besucher übernommen hat. Der Verkaufserlös kommt dann der Tafel zugute, die jeden Cent gut gebrauchen kann. „Es läuft super. Pommes gehen besonders gut weg. Popcorn und Waffeln sind bei den Kindern der absolute Renner“, berichtet Högström lachend. Die Stimmung sei bei Ehrenamtlern und Besuchern super. Nur mit dem Strom haben sie Probleme, sodass die ein oder andere Maschine, wie Fritteuse oder Waffeleisen kurzzeitig streiken. Doch die Kombüse-Crew nimmt es gelassen, die Besucher sowieso.

„Wir hatten am Anfang zwar eine kleine Verzögerung von einer Stunde, aber die Stimmung ist jetzt super“, sagt WüRG-Vorsitzender Matthias Freund. Zum Abend hin sollte sie sogar noch besser werden, wie er am Tag nach dem Spektakel zusammenfasst: „Es ist mega gelaufen. Es war rundum eine geniale und friedliche Veranstaltung. Ich bin immer noch richtig geflasht“, berichtet Freund am Sonntag.

Alle auftretenden Bands hätten gut abgeliefert und seien sehr zufrieden gewesen. Auch die Headliner aus Italien hätten am Abend mit dem großartigen Publikum in Wülfrath große Freude gehabt. „Wir müssen dieses Wochenende jetzt erst einmal sacken lassen, aber die überaus tolle Resonanz motiviert natürlich enorm.“ Das nächste WüRG im Park, turnusmäßig eigentlich wieder im Jahr 2024, könnte diesmal vielleicht früher zurückkommen, als gedacht.

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