Kultur in Hilden Museen bleiben in Verbindung

Hilden/Wülfrath · Das Halbjahresprogramm des Netzwerks Bergische Museen steht. Das Motto des dritten Themenjahres lautet „Alles in Verbindung“. Mit dabei ist erneut das Wilhelm-Fabry-Museum in Hilden.

 Das Hildener Wilhelm-Fabry-Museum liegt etwas versteckt in zweiter Reihe an der Benrather Straße 32a in Hilden.

Das Hildener Wilhelm-Fabry-Museum liegt etwas versteckt in zweiter Reihe an der Benrather Straße 32a in Hilden.

Foto: Tobias Dupke

Ein Erfolgsmodell geht in die nächste Runde: das Netzwerk Bergische Museen. Seit 2019 gibt es den Verbund, zu dem auch das Wilhelm-Fabry-Museum in Hilden gehört. Gerade kleine Museen, die oft auf ehrenamtlichen Füßen stehen, erhalten durch den Zusammenschluss die Möglichkeit, sich auszutauschen und gemeinsame Aktionen zu entwickeln. Durch die Arbeit des Netzwerkes soll, so die Hoffnung, der Bekanntheitsgrad der einzelnen Institutionen über die jeweilige Heimatstadt hinaus deutlich steigen.

Am dritten Themenjahr beteiligen sich nun schon 28 Museen. Es steht unter dem Motto „Alles in Verbindung“. Passend dazu präsentiert das Netzwerk drei neue Publikationen. Eine Broschüre im Format A5 stellt die Museen vor. Sie bietet einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Angebote in der Region.

Eine zweite Broschüre listet die Veranstaltungen des ersten Halbjahres von A wie Aktionstag bis Z wie Zweiradtour auf. Wer diese durchblättert, landet unweigerlich beim Wilhelm-Fabry-Museum. Namensgeber des Hauses an der Benrather Straße 32 ist bekanntermaßen der berühmteste Sohn der Itterstadt. Der Wundarzt Wilhelm Fabry gilt als der Begründer der wissenschaftlichen Chirurgie. Die Kornbrennerei im Hof hat den Ruf, eines der wirklich beeindruckenden Industriedenkmäler in unserer Region zu sein. Besuchern wird hier immer noch auf eindrucksvolle Weise demonstriert, wie die Menschen einst Korn und andere Spirituosen herstellten.

Das Museum lockt Interessierte auch in diesem Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen nach Hilden. Schon am Donnerstag, 23. März, kommt die Schauspielerin Anja Herbertz ins Haus. Sie verleiht einer Lesung unter dem Titel „Ärzte, Patienten und andere Alltagskatastrophen“ ab 19.30 Uhr ihre Stimme. Es wird emphatisch, überirdisch, spannend und humorvoll, verspricht der Veranstalter.

 Der Wülfrather Zeittunnel gehört ebenfalls zum Netzwerk der Bergischen Museen.

Der Wülfrather Zeittunnel gehört ebenfalls zum Netzwerk der Bergischen Museen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Eine Frauensache ist der Vortrag von Martina Gaß am Donnerstag, 30. März. Sie stellt die Tätigkeit von Hebammen und Gemeindeschwestern im Bergischen Land vor. Der zeitliche Schwerpunkt liegt auf dem 18. und 19. Jahrhundert. Zum Hintergrund: Die in diesen Berufen tätigen Frauen wurden spätestens seit der Gründung der Hebammenlehranstalt in Köln im Jahr 1808 professionell ausgebildet, nachgeschult und geprüft. Seit dieser Zeit wurde aus der Berufung zum Dienst am Nächsten ein Beruf zum Broterwerb, dem zugleich eine hohe gesellschaftliche Verantwortung bei der Verringerung der Sterberate von Müttern und Kindern zukam.

Dass sich der Blick über die Stadtgrenze hinaus lohnen dürfte, zeigen mehrere Beispiele aus Wülfrath. So hat das Niederbergische Museum zwei besondere Veranstaltungen geplant. Am Donnerstag, 30. März, findet ab 18 Uhr ein unterhaltsamer Abend unter dem Titel „Gäste und ihr persönliches Museumsstück“ statt. Was verbinden Wülfrather mit einzelnen Exponaten der Ausstellung? Darüber erzählen sie mit hoffentlich lockerer Zunge bei Wein und Musik. Für den 1. Juni hat das Museum eine historische Stadtführung mit besonderen Begegnungen im Angebot. Im Anschluss locken Kaffee und Bergische Waffeln ins Museum.

Und auch dieser Ort lohnt den Weg nach Wülfrath: Der Zeittunnel am Hammerstein feiert im April Saisoneröffnung. Geplant sind in den kommenden Monaten mehrere Workshops für Kinder, die sich der Umwelt widmen: „Vulkane und Klimawandel“, „Fossilien“, „Wasser ist überall“ und „Bau eines Insektenhotels“ lauten einige Titel der Kurse.

Das dritte Produkt des Netzwerkes Bergische Museen ist eine kompakte Übersichtskarte. Sie soll den Besuchern dabei helfen, ihre Ausflüge zu den jeweiligen Standorten zu planen. Koordinatorin Katrin Hieke sieht in der Veröffentlichung der drei Publikationen die Möglichkeit, die Region einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen: „Sie sind ein wichtiger Beitrag zur Förderung der Kultur und Geschichte des Bergischen Landes.“

Wer nach den Besuchen des Zeittunnels sowie der Museen in Wülfrath und Hilden der spannenden Geschichte unserer Region jedenfalls noch mehr auf die Spur kommen möchte, der erhält mit den Publikationen einen hervorragenden Navigator. Weitere Wege führen dann vielleicht ins Feuerwehrmuseum nach Heiligenhaus, mit der Bergischen Museumsbahn durchs romantische Kaltenbach nach Cronenberg oder hoch hinaus auf Schloss Burg.

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