Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement Orden für eine unermüdliche Helferin

Wülfrath · Petra Ullrich gründete den Verein „Vergessene Kinder“ und initiierte damit ein Hilfsprojekt für die Ärmsten.

 Petra Ulrich ist Vorsitzende des Hilfsvereins. Sie bringt auch regelmäßig die Spenden nach Rumänien.

Petra Ulrich ist Vorsitzende des Hilfsvereins. Sie bringt auch regelmäßig die Spenden nach Rumänien.

Foto: RP/A. Blazy

Seit mehr als 20 Jahren ist sie mit ihrem Verein für rumänische Kinder aktiv und wurde dabei auch regelmäßig von der Wülfrather Grundschule Rohdenhaus unterstützt. Jetzt wurde Petra Ullrich für ihr ehrenamtliches Engagement mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet.

„Was ich erlebt habe, als ich das erste Mal in Rumänien war, hat mich nicht losgelassen. Wer das einmal gesehen und gerochen hat, vergisst das nicht.“ Diese erste Visite liegt mehr als 20 Jahre zurück, den Eindruck aber ist nie verblasst. Er prägte Petra Ullrich und blieb nicht folgenlos: Die Heilpraktikerin gründete den Verein „Vergessene Kinder“ und initiierte damit ein Hilfsprojekt, das den Ärmsten hilft.

Dafür gibt es nun die Auszeichnung. Prädestiniert haben sie zwei Jahrzehnte, in denen sie gemeinsam mit Ehemann Carl-Heinz und dem Verein zahlreiche Einzelprojekte auf die Beine stellte. In den Fokus nahmen sie dabei vor allem arme, kranke und sozial schwache Menschen, um ihnen eine Chance zu geben.

Unermüdlich werden dafür Geld- und Sachspenden gesammelt, die „zu 100 Prozent den Menschen zu Gute kommen, für die sie gedacht sind. Es versickert kein einziger Cent.“ Zwei bis drei Mal im Jahr ist die Vereinsgründerin selbst vor Ort, auch, um die Spenden persönlich zu übergeben. „Grundsätzlich ist es uns wichtig, die ganze Familie zu betreuen.“ Es wird nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ vorgegangen.

Lkw-weise werden Hilfsgüter auf den Weg gebracht, diesmal wurden vorwiegend „warme Kleidung und Lebensmittel gepackt, da wir wieder zahlreiche Hilferufe wegen Hungers (in der EU!) erhalten hatten“, berichtet Carl-Heinz Ullrich.

Die Projekte, die die Dreifachmutter ins Leben gerufen hat, haben sich so bewährt, dass sie nun zum Teil von anderen Hilfsorganisationen und der Unesco durchgeführt werden, zum Beispiel das Straßenkinderprojekt in Medias, Siebenbürgen. Hier wurden zahlreiche, bettelnde Kinder von der Straße geholt und ihnen ein Dach über den Kopf gegeben, welches Ullrich angemietet hatte. Es gab Essen, Waschmöglichkeiten und Kleidung, wenn sie im Gegenzug dazu die Schule besuchten.

Außerdem wurden gefördert ein Heim für psychisch kranke Kinder sowie ein Selbsthilfeverein für Diabetes- und Krebskranke. Ganz besonders liegen ihr tumorkranke oder an Aids erkrankte Kinder am Herzen – sie seien als Babys im Krankenhaus bei Impfungen mit Mehrfachspritzen infiziert worden. „Mit unendlicher Hingabe hat sie diese Kinder betreut, versorgt und ihnen teilweise doch nur ein menschenwürdiges Sterben ermöglichen können“, sagt Carl-Heinz Ullrich.

Aktuell ist das After-School-Projekt, hier werden ausgewählte Kinder, aber auch ihre Familien betreut, „es zeigt sich, wie wertvoll die gezielte Hilfe vor Ort ist, damit möglichst wenig Menschen aus Armutsgründen in die westlichen Länder fliehen müssen“, sagt der Ehemann der Geehrten; sie selbst findet: „Bildung ist der Schlüssel aus der Armut, damit die Menschen in ihrem Land eine Chance bekommen.“

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