Wermelskirchen Wohin steuert der FDP-Ortsverband?

Wermelskirchen · Stellen die Liberalen einen Bürgermeisterkandidaten? Noch hält sich der Ortsverband bedeckt. Eine Entscheidung könnte am 24. März fallen.

Auch der Ortsverein der FDP wurde von der Entscheidung des amtierenden Bürgermeisters Eric Weik, nicht mehr zur Wahl anzutreten, überrascht. Das sagte Ortsvorsitzender Horst Walter Schenk auf dem Ortsparteitag. "Das war ein ganz entscheidender Punkt und auch ein Bonus, mit Eric Weik einen FDP-Bürgermeister zu stellen. Weik war Kandidat Nummer eins - nicht nur für die FDP, sondern auch für viele, die einer anderen Richtung angehören", betonte Schenk.

Er sieht nun eine völlig neue Situation. "Die Ratsmehrheit aus CDU, Grüne und Bürgerforum hatte ja angekündigt, bald einen Kandidaten zu präsentieren. Dieses ,bald' dauert aber jetzt schon lange", meinte Schenk. Bereits nach Karneval sollte ein Kandidat vorgestellt werden, das hätten Stefan Janosi (Grüne) und Christian Klicki (CDU) laut Schenk angekündigt. Vielleicht müsse nach der Entscheidung von Erick Weik alles noch einmal geprüft werden.

Und wie verhält sich nun die FDP? "Wir müssen reagieren", betonte Schenk, "wir können ja die Ankündigung der AfD, einen Kandidaten ins Rennen zu schicken, nicht einfach so hinnehmen". Ob es einen FDP-Kandidaten gibt, wurde auf dem Ortsparteitag nicht klar. Schenk verwies auf die Vorstandssitzung am 24. März.

Trotz schlechter Ergebnisse bei der Kommunahlwahl im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen sieht er seine Partei auf einem Weg der Erholung. 7,4 Prozent bei der jüngsten Bürgerschaftswahl in Hamburg seien ein erstes, gutes Ergebnis. Er hoffe auf einen weiteren Erfolg bei der Wahl in Bremen am 10. Mai.

Im Bericht des Vorsitzenden war keine eindeutige FDP-Linie zu erkennen. Haushaltskonsolidierung, Umbau der Schullandschaft oder neue Gewerbeansiedlungen sind Positionen, die alle unterschreiben. Nach dem Bericht der Schatzmeisterin und der Stellungnahme des Kassenprüfers wurden Schatzmeisterin und Vorstand entlastet. Einstimmig wurde Jürgen Manderla als Seniorenbeauftragter gewählt. "Ich bin jetzt 65 und seit Januar im Ruhestand", sagte er. "Die Seniorenarbeit war im Ortsverband und in Wermelskirchen ein Stiefkind. Dieser Bereich ist in der Zukunft immer wichtiger. Ich möchte daran arbeiten, dass nicht zwei Lager - jung und alt - entstehen".

Als kleiner Ortsverband mit knapp 50 Mitgliedern sind die Möglichkeiten zur politischen Gestaltung sicher begrenzt. Schenk versprach, dass die FDP in Zukunft "sichtbarer" wird. Als sichtbares Zeichen wies er auf die FDP-Veranstaltung am 17. März, 18 Uhr, im Bistro der Katt hin: Dann wird über die Frage diskutiert "Outlet Center Lennep (DOC) - Chancen für Wermelskirchen?" Teilnehmen werden der Entwicklungsdirektor des Planungsbüros und Bürgermeister Eric Weik. Einige Einzelhändler haben laut Schenk auch bereits zugesagt.

(wsb)
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