Wermelskirchen Neue Routen sollen Radtouristen locken
Wermelskirchen · Stadtverwaltung und ADFC entwickeln familienfreundliche Rundstrecken rund um Wermelskirchen. Die Beschilderung ist noch nicht komplett abgeschlossen. Radfahrer können einfach und bequem einzelne Knotenpunkte ansteuern.

Das Knotenpunktsystem wird zurzeit im gesamten Bergischen Land entwickelt. In Wermelskirchen sind fast alle Hinweisschilder montiert worden - weiter geht es bald im Oberbergischen Kreis. Radfahrer können anhand der Knotenpunkte verschiedene Touren planen - sie müssen sich nur die einzelnen Punkte merken und diese anfahren.
Foto: RadRegionRheinlandVielen Wermelskirchenern dürften die rot-weißen Schilder und die darauf gesetzten nummerierten "Hütchen" im Stadtgebiet bereits aufgefallen sein. Es handelt sich dabei um sogenannte Knotenpunkte, die Radfahrern in der Stadt den Weg weisen. Im gesamten Stadtgebiet sind in den vergangenen Wochen und Monaten solche neuen Hinweisschilder montiert worden, "die Arbeiten sind fast abgeschlossen", teilt Florian Leßke, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, auf BM-Anfrage mit.
Durch die Entwicklung dieses Knotenpunktsystems, Leßke bezeichnet es als eine Art "Wabennetz", soll der Radtourismus in Wermelskirchen angekurbelt werden. "Wir möchten den Menschen verschiedene Routen anbieten. Sie sollen bequem und einfach einzelne Rundstrecken auswählen können, um Wermelskirchen und Umgebung zu erkunden", erklärt Leßke.
In diesem Zusammenhang entwickelt die Stadtverwaltung zurzeit zusammen mit dem ADFC und deren Mitglied Frank Schopphoff familienfreundliche Rundstrecken für Radfahrer. Der begeisterte Radfahrer Schopphoff habe mehrere Routen rund um Wermelskirchen ausgearbeitet, die nun in dieses Knotenpunktsystem aufgenommen werden sollen. "Es sind kleinere Routen mit einer Länge von etwa 15 bis 30 Kilometern, die alle jeweils eine attraktive Sehenswürdigkeit beinhalten", erklärt Schopphoff. Dies könne zum Beispiel ein Abstecher zur Straußenfarm nach Emminghausen oder ein Besuch auf Schloss Burg sein. "Die tollen Sehenswürdigkeiten rund um Wermelskirchen müssen wir nutzen", betont das ADFC-Mitglied.
Neben der Balkantrasse, die seit ihrer Eröffnung 2012 immer mehr Radtouristen nach Wermelskirchen lockt, müssten künftig aber auch neue Routen beworben werden, betonen Schopphoff und Leßke. "Viele Radfahrer möchten Rundtouren fahren, nicht nur auf der Trasse von A nach B und wieder zurück", berichtet der Tourismusexperte der Stadt. Und da kommen die durch die ADFC-Mitglieder bereits getesteten familienfreundlichen Routen ins Spiel.
Fünf Halbtagestouren sind in den vergangenen Wochen entwickelt worden, es gibt zum Beispiel eine "Dhünn-Tour", eine Route rund um Dabringhausen, eine zur Sengbachtalsperre oder eine Rundtour für Familien. "Die Knotenpunkte werden entwickelt als Familienroutennetz - dabei ist nicht der kürzeste Weg für Radfahrer von Bedeutung, sondern der familienfreundlichste und attraktivste", betont Schopphoff.
Es sei klar, dass nicht alle Straßen in Wermelskirchen auf Radverkehr ausgelegt seien, es gebe immer wieder einige Gefahrenstellen. "Wir versuchen, familienfreundliche und vor allem sichere Strecken zusammenzustellen", versichert der Amtsleiter. Zunächst beschränken sich diese Routen auf das Stadtgebiet Wermelskirchens. "Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass sie später auch mit anderen Kommunen verknüpft werden", berichtet Leßke.
Das Ziel hat die Stadtverwaltung klar definiert: "Die Touristen sollen Wermelskirchen kennenlernen, sich hier wohlfühlen und vor allem gerne wiederkommen", sagt Leßke. "Tourismusförderung ist Wirtschaftsförderung. Wir möchten Gastronomie und Einzelhandel stärken." Leßke stellt klar, dass nicht alle Maßnahmen auf einmal umgesetzt werden können. Die neuen ausgewiesenen Rundstrecken sind ein weiterer Baustein auf dem Weg zu einer "Radregion Wermelskirchen". "Das ist eine Entwicklung von zehn bis 20 Jahren", meint Schopphoff.
Parallel zur Entwicklung kleinerer Routen treibt die Stadt auch die Ausschilderung des "Trassen-Trios" voran, das federführend vom Rheinisch-Bergischen Kreis koordiniert wird. Dieses besteht aus drei längeren Radrouten (50 bis 60 Kilometer), die das bergische Grundmotiv "Wasser" thematisieren: "Aqualon-Runde", "Dhünn-Runde" und "Wupper-Runde". Die "Aqualon-Runde" führt zum Beispiel über Hückeswagen, Dhünn, Staumauer, Altenberg, Blecher und Burscheid wieder nach Wermelskirchen. Die Beschilderung ist fast fertig. Leßke: "Wir hoffen, dass wir diese Runde spätestens zum Trassenfest im Juni offiziell präsentieren können." Die beiden anderen Routen werden womöglich dann 2016 ausgeschildert.

