In Wermelskirchen Wilde Müllkippe im Eifgen – Verursacher gesucht

Wermelskirchen · Wie auf einem Präsentierteller liegen Abfälle jeglicher Art aufgetürmt am Rande des Grillplatzes und des Wanderparkplatzes im Eifgental. „Das ist eine Frechheit, dass jemand seinen ganzen Abfall dort abkippt“, meldete sich Claus Füllhase am Bürgermonitor dieser Redaktion.

 Am Wanderparkplatz im Eifgental wurden Bauschutt, Holzreste, Teppichstücke, Fliesen und anderes illegale entsorgt.

Am Wanderparkplatz im Eifgental wurden Bauschutt, Holzreste, Teppichstücke, Fliesen und anderes illegale entsorgt.

Foto: Solveig Pudelski

„Genau am Eingangstor zu den schönen Wanderwegen durchs Eifgental.“ Der Wermelskirchener Hobbyhistoriker und Ehrenamtler in verschiedenen Bereichen ist häufig in diesem Bereich unterwegs, betreut dort einen Fledermausturm. Nach seinen Beobachtungen hatte zunächst jemand Bauschutt abgekippt, „dann wurde dort immer mehr Müll dazu geworfen“, beschreibt Füllhase den Nachahmungseffekt: Wo einmal Müll liegt, kommt immer mehr dazu.

Illegale Müllkippen sind kein Einzelfall in Wermelskirchen. „Immer wieder werden uns über den Mängelmelder oder auch per Anruf solche wilden Kippen gemeldet“, sagt Kämmerer Dirk Irlenbusch, dessen Mitarbeiter für diesen Bereich zuständig sind. Vom Schandfleck im Wandergebiet erfuhr er über diese Redaktion. Sofort schickte er eine Mitarbeiterin ins Eifgental, die sich den Müllplatz anschaute, fotografierte und die Beseitigung in die Wege leitete. Beauftragt werden der städtische Bauhof oder externe Firmen. Das sei das übliche Verfahren.

Ungeschoren sollen die Müllsünder allerdings nicht davonkommen. Immerhin handelt es sich nicht nur um eine Umweltsünde, wenn jemand Abfälle auf diese Weise in der Natur entsorgt, sondern auch um eine Ordnungswidrigkeit. Vor Ort suchen die Mitarbeiter der Stadt Hinweise auf den oder die Verursacher, um sie im Sinne der Gerechtigkeit zu belangen. „Und auch die beauftragten Firmen prüfen, ob sich Beweismittel zwischen den Abfällen finden“, berichtet Irlenbusch. Wird der Müllsünder erwischt, muss er zum einem die Kosten für die Entsorgung des Abfalls bezahlen, zum anderen droht ihm ein Bußgeld. In Extremfällen könne es sich auch um eine Straftat handeln. „Wer zum Beispiel Sondermüll oder Giftstoffe illegal entsorgt, muss mit einem Strafverfahren rechnen“, sagt der Kämmerer. Schließlich drohe Gefahr für die Umwelt und die Gesundheit von Menschen.

Werde der Verursacher nicht ermittelt, müssen die Abfallgebührenzahler die Kosten tragen – das ist ärgerlich. Im Jahr 2018 waren das immerhin 28.000 Euro an gebührenfähiger Ausgaben für die Leistungen des städtischen Betriebshofs und für die Arbeit externer Unternehmen. Die Beträge werden zu die Gesamtkosten für die Abfallbeseitigung addiert und auf die Gebührenzahler umgelegt.

Im Interesse der Gebührenzahler sei es daher, wenn Müllsünder erwischt und zur Kasse gebeten werden. Passanten, Wanderer und Hundebesitzer sollten aufmerksam sein, wenn sie solche Abladevorgänge beobachten, das Kennzeichen von Autos notieren, Handyfotos machen, wenn sie jemanden beim illegalen Entsorgen beobachten. Das Beweismaterial sollten sie der Stadt zur Verfügung stellen. Allerdings sollten sie die Verursacher vor Ort aber besser nicht ansprechen, weil man nicht wisse, wie die Müllsünder reagieren, rät auch Rüdiger Kulartz, in der Kämmerei für die Abgabenerhebung zuständig ist.

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