Album-Präsentation in der Kattwinkelschen Fabrik „Johna“ und die Postkarten

Wermelskirchen · Sängerin stellt mit ihrer Band ihr neues Album in der Kattwinkelschen Fabrik vor. Es trägt den Titel „Postkarten“ und ist erstmals komplett in deutscher Sprache.

 Lieferte einen glänzenden Auftritt ab: „Johna“.

Lieferte einen glänzenden Auftritt ab: „Johna“.

Foto: Stephan Singer

Musikalische Postkarten versendete die Wermelskirchener Sängerin „Johna“ (Nadine Krämer) nebst Band in der Kleinen Halle der Kattwinkelschen Fabrik. Dort präsentierte „Johna“ ihr neues Album namens „Postkarten“, auf dem die Musikerin, die zuvor englischsprachig agierte, ihre elf neuen Kompositionen erstmals komplett in deutscher Sprache.

Gleich der Auftaktsong des gut eineinhalbstündigen Programms „(Wir schreiben) Geschichte“ sorgte für den ersten Gänsehaut-Moment unter den 130 Besuchern. Zwischen deutschsprachigem Chanson und Pop-Poesie, wie die Künstlerin es selbst beschreibt, spannte „Johna“ den musikalischen Bogen, der mit den für die Musikerin typischen Anleihen aus Folk und Country versehen war.

Inhaltlich erstrecken sich die neuen Lieder von gefühlvoll platzierter Sozialkritik bis hin zu ganz persönlichen Geschichten. So hat „Johna“ sowohl ihr neues Album „Postkarten“ als auch das gleichnamige Lied ihrem Großvater gewidmet, von dem sie ihre Reiselust vererbt bekommen habe: „Ich habe ihm immer eine Postkarte geschickt, von allen Orten der Welt, an denen ich war.“ In „Oh lonely (du bist perfekt, so wie du bist)“ rechnet „Johna“ mit dem durch Social-Media-Kanäle und den damit verbundenen Kommentaren erzeugten Schönheitswahn und oberflächlichem Menschenbild ab – in dem Stück „Filter“ fragt sie in die gleiche Stoßrichtung: „Lässt sich die Wahrheit schärfer drehen?“

Das abendfüllende Programm setzte „Johna“ aus den elf deutschsprachigen Songs ihres neuen Albums sowie älteren Stücken in Englisch von ihren Vorgängerwerken „Mountains“ und „The long way home“ zusammen. In gold-schimmerndem Kleid legte die Sängerin einen wahrhaft glänzenden Auftritt in hin, wozu die hochkarätig aufspielende Band – Kolja Pfeiffer (Keyboard), Fabio Nettekoven (Gitarre), Henrik Herzmann (Bass), Jens Olaf „Paul“ Mayland (Schlagzeug) und Sihna Maagé (Background-Gesang) – nicht weniger glänzte.

Für Freunde von Singer-Songwriter-Musik ist „Johna“ längst dem Geheimtipp-Status entwachsen. Das weiß auch Fan Tom Kalbitz, der eigens für das Konzert aus Halle mit vierstündiger Autofahrt anreiste. „Das lohnt sich auf jeden Fall – vor allem nach Jahren ohne Konzerte“, meinte Tom Kalbitz im Gespräch mit unserer Redaktion.

Im Vorprogramm begeisterte die 15-jährige Sängerin Mara aus Wermelskirchen das Publikum. Das Nachwuchstalent, das durch Musikprojekte im Katt-Jugendbereich entdeckt wurde, unterstützte „Johna“ später noch bei zwei Stücken als Background-Sängerin.

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