Film über die Dhünn Das Flair der Dhünn verzaubert

Wermelskirchen · Die Premierenvorführung von Martin de Giorgis Heimatdokumentation lockt 100 Besucher in das Haus Eifgen. Der Film nimmt die Zuschauer mit auf einen Streifzug von der Quelle in Wipperfürth bis zur Mündung in die Wupper in Leverkusen.

 Martin de Giorgi (vorne) freute sich über die große Resonanz auf die Premierenvorführung seines Films

Martin de Giorgi (vorne) freute sich über die große Resonanz auf die Premierenvorführung seines Films

Foto: Stephan Singer

Als Wasserregion ist der Bergische Land bekannt. Einen prägenden Einfluss auf Wermelskirchen und insbesondere die Stadtteile Dhünn und Dabringhausen hat der Fluss Dhünn, die sich in die etwa 18 Kilometer lange Kleine Dhünn und die mit rund 40 Kilometern deutlich längere Große Dhünn teilt.

Das magnetisch-anziehende Flair dieses Wasserlaufs, der in Odenholl bei Wipperfürth beginnt und in Leverkusen in die Wupper mündet, fängt ein einstündiger Film ein, den der Wermelskirchener Martin de Giorgi in den vergangenen zwei Jahren erstellte. Im Haus Eifgen präsentierte der 61-Jährige, der auch als aktiver Künstler vom Kunstverein und engagierter Mitstreiter des Haus Eifgen-Betreibervereins, Kulturinitiative Wermelskirchen (Kult-in-Wk), bekannt ist, vor knapp 100 Zuschauern die Premierenvorführung des Streifens „Die Dhünn erzählt“ und erntete nicht nur den stattlichen Zuspruch, sondern genauso begeisterten Applaus.

Seit Kindheitstagen, als er in der Dhünn schwimmen war und später als Jugendlicher am Ufer Lagerfeuer entzündete, wäre er von der Dhünn fasziniert, stimmte Martin de Giorgi das Publikum auf die Filmvorführung auf Großbildleinwand ein: „Wenn sie so wollen, haben ich eine Heimatdokumentation produziert, die zum Erkunden der Dhünn und ihres Umfeld links und rechts des Flusslaufs einladen soll – egal, ob als Wanderer zu Fuß oder mit dem Fahrrad.“

„Martins Bilderwerkstatt“, wie de Giorgi sein Künstleratelier nennt, nähert sich seinem Thema Dhünn in dem Film nicht rein sachlich. Genauso wie er Fakten benennt, ob vom Entstehen des Bergischen Landes und der Dhünn oder dass diese mangels Tiefe und Breite an keiner Stelle jemals schiffbar war, fängt Martin de Girogi genauso Stimmungen und Atmosphäre ein, die uns Menschen in den Bann ziehen. In dem Film taucht Martin de Giorgis Stimme als Sprecher auf, als „Stimme der Dhünn“, die in Ich-Form von ihrem „Fließen wie geschmolzenes Silber mit einem Hauch von Gold“ berichtet, fungiert Kristina Kersten und als Sängerin von „Das Wasser der Dhünn“ ertönt die Stimme von Theresia de Giorgi.

Anfangs noch mit der Smartphone-Kamera etwas unbeholfen, wenig später dann mit einer gut transportablen 4K-Handheld-Kamera bannte Martin de Giorgi seine bewegten Bilder von der Dhünn – Szenen von gemächlich vor sich hin treibenden Stellen des Flusses oder auch von Stromschnellen, wie sie die Dhünn an verengten Stellen beispielsweise in der Nähe des Forsthauses vom Anwesen Maria in der Aue/Schloss Haniel hat. Im Detail fängt der Film genauso Wild- oder Honigbienen ein, die im Sommer die am Ufer wachsenden Blüten besuchen. In mehreren Etappen wanderte Martin den Giorgi auf beiden Seiten der Dhünn zwischen Wipperfürth und Leverkusen, um seine Filmaufnahmen zu sammeln. „Eine Überraschung war für mich dabei das Mühlenmuseum in Odenthal-Stein, wo originalgetreue Nachbauten von Mühlrädern zu sehen sind – davon wusste ich vorher gar nichts, da bin ich durch Zufall drauf gestoßen“, sagte Martin de Giorgi im Gespräch mit unserer Redaktion nach der Filmpremiere.

Die Dokumentation hält sich in ihrem Aufbau konsequent an den Lauf des Flusses – startet an der Quelle, die heute mit einem Granitstein nebst Hinweisschild markiert ist und endet am Treffpunkt mit der Wupper, kurz bevor diese nur rund 500 Meter weiter in den Rhein mündet. „Der Rhein ist der große Bruder der Dhünn“, stellt der Film fest, denn: Bis zu ihrer Begradigung mündete die Dhünn in Leverkusen direkt in Vater Rhein.

Sehenswürdigkeiten am Rande des Flusslaufs lässt die Film nicht aus: der Altenberger Dom, genauso als Bergischer Dom bekannt, taucht ebenso in dem Film auf, wie das Industriemuseum Freudenthaler Sensenhammer. Als Standbilder streut Martin de Giorgi Kunstgemälde von Dhünnszenarien in den Film ein: unter anderem Gouachen von seinem Vater und Kunstlehrer Josef de Giorgi.

Zu dem Film inspirieren ließ sich Martin de Giorgi von dem Buch „Die Dhünn erzählt“, das der Leverkusener Lehrer und Heimatforscher Heinrich Plönes in den 1930er-Jahren veröffentlichte.

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