Karin Hilger kümmert sich in Remscheid um „JeKits“ „Musik ist wichtig für die Entwicklung“

Remscheid · Im Programm JeKits geht es darum, dass Kinder erste Schritte am Instrument, im Gesang oder im Tanzen machen können. In Remscheid kümmert sich federführend Karin Hilger um das Programm.

 Sie liebt Kinder und Musik - kein Wunder, dass Karin Hilger ihren Job mit großer Freude ausübt. Seit Dezember kümmert sie sich um die Programm-Bereiche Singen und Instrumentalunterricht .

Sie liebt Kinder und Musik - kein Wunder, dass Karin Hilger ihren Job mit großer Freude ausübt. Seit Dezember kümmert sie sich um die Programm-Bereiche Singen und Instrumentalunterricht .

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

JeKits – das Akronym steht für „Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“. Dabei handelt es sich um ein kulturelles Bildungsprogramm für Grundschulen in Nordrhein-Westfalen. Auch in Remscheid gibt es das Programm, und das schon auch schon seit einigen Jahren. Seit Dezember des Vorjahres kümmert sich Karin Hilger in Festanstellung um die Programm-Bereiche Singen und Instrumentalunterricht.

Die Festanstellung ist möglich geworden, weil sich das Kommunale Bildungszentrum (KoBiZ) um Fördermittel beworben – und diese auch bekommen hat. Karin Hilger ist schon zuvor als Honorarkraft für das KoBiZ tätig gewesen, auch im Bereich JeKits. Nun ist der Stundenumfang auf eine halbe Stelle erweitert worden.

„Derzeit gibt es in Remscheid sieben Gemeinschaftsgrundschulen an acht Standorten, die am JeKits-Programm teilnehmen. Ich bin an fünf Schulen für die Bereiche Singen und Orchester eingesetzt“, sagt Karin Hilger. Dazu gebe es noch eine Kollegin, die das Tanz-Programm an zwei Schulen anbiete.

Karin Hilger ist eigentlich studierte katholische Kirchenmusikerin, war bis 2019 freiberuflich vor allem als Chorleiterin tätig. „Ich habe in Aachen studiert und danach lange Jahre als Kirchenmusikerin in Lüttringhausen gearbeitet“, sagt sie. Dort sei ihr Schwerpunkt der Kinderchor gewesen, dazu habe sie aber zahlreiche weitere Gruppierungen geleitet. In diesem Rahmen habe sie auch Bettina L’habitant kennengelernt, die zu jener Zeit JeKits in Remscheid leitete. „Nachdem mein zweites Kind geboren wurde, habe ich die Vollzeitstelle in Lüttringhausen aufgegeben und danach freiberuflich mit unterschiedlichen Chören gearbeitet“, erklärt Karin Hilger.

Bis zum Beginn der Corona-Pandemie hat Karin Hilger den Kinderchor der Evangelischen Kirchengemeinde in Lennep geleitet und mit dem Chor einmal im Jahr ein Musical aufgeführt. „Immer noch leite ich den Chor Melodienreigen in Radevormwald und den Christlichen Chor in Bergisch Born“, informiert die Musikerin. Mit Bettina L’habitant habe sie in einer Band zusammen musiziert, ehe sie dann 2019 zunächst an einer Schule das JeKits-Programm übernommen habe.

„Das hat mir sehr viel Spaß gemacht, ich habe zudem die entsprechenden Fortbildungen absolviert“, sagt Karin Hilger. Offensichtlich ist sie auch bei der Schule gut angekommen, denn von der Musikschule sei danach die Anfrage gekommen, ob sie weitere Schulen übernehmen könne. „Das war im ersten Corona-Sommer, als Singen und Chöre nicht aktiv sein durften. Also habe ich mich auf das Thema Instrumente verlegt.“

Allerdings habe JeKits auch während der Lockdown- und Distanzphasen stattfinden können, was Karin Hilger sehr freue. „Wir haben es eben auf Online verlegt und es ansonsten durchgezogen. Das war sehr wichtig für die Kinder, ihnen zum einen das Gefühl vermitteln, dass sie am Ball bleiben und ihnen zum anderen auch eine gewisse Abwechslung bieten können“, erläutert sie. Wie wichtig solche Abwechslungen zum Online-Unterricht seien, habe sie auch an ihren eigenen Kindern gesehen. „Ich habe meine JeKits-Einheiten dann auch schon mal aus dem Wohnzimmer heraus abgehalten“, sagt Karin Hilger schmunzelnd.

Das Besondere an dem JeKits-Programm sei für sie, dass die Kinder durch die Beschäftigung mit Musik viel Positives mitnehmen würden. „Musik ist wichtig für die die Entwicklung des Gehirns, es gibt den Kindern Selbstvertrauen. Wenn man Musik hört, werden viele Bereiche im Gehirn angesprochen – Motorik, Sprache, Sozialverhalten“, weiß die Lehrkraft. So habe sie etwa Kinder erlebt, die vom vorherigen Unterricht gestresst gewesen seien. „Und nach wenigen Minuten der Rhythmusarbeit mit den Kindern habe ich gemerkt, wie ruhig sie plötzlich wurden. Das war absolut faszinierend zu sehen.“

JeKits wird im ersten Jahr gefördert, in diesem Rahmen findet eine Unterrichtsstunde pro Woche statt. „Die Kinder machen dort die ersten Erfahrungen in den Bereichen Singen, Tanzen oder Instrument. Es ist absolute Grundlagenarbeit“, sagt Karin Hilger. Der Unterricht ist an den JeKits-Schulen verpflichtend. Im zweiten Jahr, das freiwillig ist, bekommen die Kinder dann Instrumentalunterricht. „Ab dem kommenden Jahr wird JeKits auf die gesamte Grundschulzeit ausgeweitet – im ersten Schuljahr findet die verpflichtende Grundlagenarbeit statt, der freiwillige Teil wird auf die Schuljahre zwei bis vier erweitert.“

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