Hauptversammlung des VVV Dhünn Das Dhünnsche Dorf freut sich auf die Kirmes

Dhünn · Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Dhünn nutzt seine Jahreshauptversammlung für eine Bürgerversammlung, die viele Themen auf den Tisch bringt. Der Vorsitzende Frank Jäger ruft rund um das große Fest zur Spendenbereitschaft für die Ukraine-Hilfe auf.

  Am Kirmes-Son  ntag sind wieder Muskeln und Teamarbeit beim „Trecker trekken“ gefragt.

Am Kirmes-Son ntag sind wieder Muskeln und Teamarbeit beim „Trecker trekken“ gefragt.

Foto: Stephan Singer

Der Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) Dhünn und mit ihm ein ganzes Dorf freut sich auf die Kirmes vom 20. bis 22. August im Dhünnschen Ortskern. Aber, so stellte der VVV-Vorsitzende Frank Jäger fest: „Es ist sicher gut, ein Fest zu machen. Ich halte es jedoch nicht für gut, nicht an das durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste Elend zu denken.“ Deshalb bat Jäger auf der jüngsten VVV-Jahreshauptversammlung im Hotel-Restaurant „Zu den drei Linden“, die der Verein stets mit einer Bürgerversammlung für Dhünn verbindet, im Zuge der Kirmes für die Ukraine-Hilfe zu spenden. Der VVV als ausführendes Organ der Kirmes, die formell von der Stadt veranstaltet wird, wolle das aber keinem Standbetreiber oder Schausteller vorschreiben: „Das soll jeder selber entscheiden.“

Kirmesprogramm Nachdem sie in den Jahren 2020 und 2021 wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte, setzen die VVV-Aktiven auf die Dhünnsche Kirmes im August. Am Samstag, 20. August, erfolgt der Fassanstich, abends tritt auf der Bühne unter der Dorfeiche eine Band auf. Der Sonntag, 21. August, startet mit einem Gottesdienst, nachmittags sind Muskeln und Teamarbeit beim „Trecker trekken“ gefragt.

Kirmesfinanzen Einige Schausteller und vor allem viele Dhünner Vereine mit ihren Ständen bilden die Grundlage für das Kirmestreiben. Auf die Standgebühren könne die Stadt nicht verzichten, gestand Bürgermeisterin Marion Lück ein, die genau wie diverse Vertreter der Wermelskirchener Parteien zu der Versammlung gekommen war: „Mit diesen Gebühren finanzieren wir den Toilettenwagen.“ Den stellt die Stadt und kostet etwa 800 Euro. Aber, so signalisierte Marion Lück: „Ich werde aus meinen Mitteln 400 Euro zur Dhünner Kirmes beisteuern.“ Außerdem habe die Verwaltung Kenntnis von einem Förderprogramm, das Nachbarschaftsfeste mit bis zu 1000 Euro unterstützt. „Die Kirmes fällt da eindeutig drunter“, sagte die Bürgermeister und fragte, ob sich die Stadt um die Förderung bemühen solle, was die Versammlung einmütig bejahte.

Saubere Stadt Die gemeinsame Müllsammelaktion unter dem Motto „Wermelskirchen putzmunter“ werden die VVV aus Wermelskirchen, Dabringhausen und Dhünn am Samstag, 30. April, ab 14 Uhr nachholen. Der ursprüngliche Termin war kurzfristig wegen Schneefall abgesagt worden (wir berichteten).

Geleistete Arbeit Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie konnte der VVV Dhünn zuletzt viele Arbeiten verrichten. So wurde zum Beispiel ein Wanderweg zwischen Heidchen und Pilghausen neu geschottert, wobei die Stadt den Schotter stellte. „Eine ein Kilometer lange Strecke – das war ein Stück Arbeit“, berichtete Frank Jäger. Außerdem habe der VVV, der sich dem SSV sehr verbunden fühle, rund um den Sportplatz an der Staelsmühle nicht nur Beete und Sitzbänke finanziell unterstützt, sondern genauso „tüchtig geholfen“.

Blühstreifen Wie in den Vorjahren wird der VVV in diesem Frühjahr Blumenwiesen und -streifen in und um Dhünn aussähen. Mit einbezogen werden sollen erstmals zwei Freiflächen vor dem Dhünner Friedhof. „Dort wollen wir mit den Kindern vom Kindergarten und der Grundschule in Dhünn 2000 bis 2500 Blumenzwiebel setzen“, kündigte Frank Jäger an.

Weihnachtsbäume Im vergangenen Advent hatte der VVV erstmals die Jungen und Mädchen aus dem Kindergarten und aus der Grundschule mit ins Boot geholt. Die Kinder bastelten Weihnachtsschmuck und platzierten diesen an die im Dorfkern aufgestellten Bäume. „Das war klasse, alle waren begeistert“, freute sich Frank Jäger. Deshalb werden die Kicker vom SSV Dhünn, mit denen sich der VVV beim Aufstellen der Weihnachtsbäume jährlich abwechselt, diese Aktion in diesem Jahr wiederholen.

Wanderwege Der Zustand der Wanderwege, die durch die Abholzung in den Wäldern um Dhünn stark in Mitleidenschaft gezogen, ärgert die VVV-Aktiven. „Die Firmen, die die Aufträge zum Holzeinschlag haben, verdienen damit Geld und sollten die Schäden eigentlich beseitigen“, stellte Frank Jäger die Sicht des Vereins dar. Der Vorsitzende der Wermelskirchener Forstbetriebsgemeinschaft, Robert Schmitz, der ebenfalls zu Gast war, erläuterte, dass es einen Unterschied zwischen städtischem sowie privatem Eigentum und keinen Anspruch auf Nutzbarkeit der Wege für die Freizeitgestaltung gäbe. Die FBG würde jedoch intensiv daran arbeiten, entsprechende Förderprogramme zu nutzen: „Da sind die Anforderungen jedoch sehr schwierig.“ Und von einem „wirtschaftlichen Erfolg“ für die Waldbesitzer durch die Abholzung könne keine Rede sein. Oft ginge das bestendalls Plus/Minus-Null aus.

Gebäude Genauso bemängelten VVV-Mitglieder den schlechten Zustand von städtischen Gebäuden in Dhünn und benannten den unter Denkmalschutz stehenden Altbau der Grundschule, das ehemalige Rathaus und die Mehrzweckhalle. Hier konnte Bürgermeisterin Marion Lück wenig weiter helfen. Die Mängel seien bekannt und stünden auf der Prioritätenliste der Stadtverwaltung: „Die Mehrzweckhalle ist super bedürftig. Sanierungen von unter anderem Dach und Fassade summieren sich auf 2,7 Millionen Euro, die für den Haushalt 2024 geplant sind.“ Wenn die Stadt möglicherweise Fördermittel generieren könne, bestünde die Möglichkeit, das es schneller ginge: „Ich habe keine Ahnung, wo ich die Gelddruckmaschine hernehmen soll.“ Der SPD-Fraktionsvorsitzende Jochen Bilstein gestand ein: „Wir haben landesweit die öffentlichen Gebäude kaputt gespart. Die Probleme sind aufgelaufen.“

Vorstand Einstimmig bestätigte die Jahreshauptversammlung den Vorstand des VVV, der sich aktuell aus dem Vorsitzenden Frank Jäger, dem Geschäftsführer Axel Eversberg, dem Kassierer Christian Döring sowie den Beisitzern Rolf Felder, Peter Bärwald, Heinz Otto Kotter, Bjarne Hoerup, Peter „Hermann“ Tebling und Friedhelm Weber zusammensetzt. Derzeit hat der Verkehrs- und Verschönerungsverein Dhünn etwa 120 Mitglieder.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort