Lesevergnügen in Wermelskirchen Jede Menge Lesestoff für die kalte Jahreszeit

Wermelskirchen · Ein Besuch in Buchhandlungen lohnt sich. Die Mitarbeiterinnen von Marabu und van Wahden geben für den Herbst Empfehlungen.

 Das Team in der Buchhandlung van Wahden hat viele Leseempfehlungen für den Herbst.

Das Team in der Buchhandlung van Wahden hat viele Leseempfehlungen für den Herbst.

Foto: van Wahden

Was gibt es Schöneres, als sich an einem verregneten und kalten Herbstabend mit einem guten Buch auf die Couch zu verziehen und in fremde, abenteuerliche und abwechslungsreiche Welten abzutauchen? Der Herbst hat bereits begonnen und somit auch wieder die Zeit im Jahr, zu der man vermehrt liest. Die BM-Redaktion hat sich in den Buchhandlungen Marabu und van Wahden umgehört, um von den Lese-Expertinnen vor Ort einige Neuerscheinungen in Erfahrung zu bringen.

Barbara Busch, Teamleiterin bei Marabu an der Telegrafenstraße, ist eine absolute Leseratte. Aber auch eine solche muss bei der Vielzahl der neuen Bücher auswählen. „Denn das Leben ist zu kurz für schlechte Bücher“, sagt Barbara Busch und lacht. Ein Buch zum Lachen und zum Weinen ist für die Buchhändlerin „Es wird Zeit“ der Autorin Ildikó von Kürthy. „Die Protagonistin ist gerade 50 Jahre alt geworden und schlägt sich mit den typischen Problemen dieses mittleren Alters herum“, fasst Barbara Busch die Handlung kurz zusammen. „Blackbird“ von Matthias Brandt beschäftigt sich hingegen mit dem Leben eines jungen Mannes in den 1970er Jahren. „Er muss sich damit auseinandersetzen, dass sein bester Freund gestorben ist, während das Leben weiter passiert“, sagt Barbara Busch.

 Aranka Schindler ist Buchhändlerin bei der Buchhandlung van Wahden.

Aranka Schindler ist Buchhändlerin bei der Buchhandlung van Wahden.

Foto: Isa Peters

Eine Familiengeschichte über drei noch lebende und eine verstorbene Tochter, die aber ein Tagebuch hinterlassen hat, ist „Aber Töchter sind wir für immer“ von Christiane Wünsche. Geheimnisse aus der Vergangenheit kommen ans Licht, was nicht immer lustig ist, dafür aber mitreißend geschrieben. Auch für die Thriller-Fraktion hat Barbara Busch einige lesenswerte Neuerscheinungen parat. „‘Offline‘ von Arno Strobel handelt von einer Gruppe Menschen, die in einer Berghütte für eine Woche digital detox machen wollen – also ohne Handy und Internet zur Ruhe kommen wollen. Und dann passiert ein Mord“, sagt die Marabu-Teamleiterin. Wer Strobel kenne, wisse, dass es dann enorm spannend weitergehe. Lokalkolorit aus Berlin und Thrillerspannung rund um einen tätowierenden Serienkiller bringe hingegen „Der Schmetterlingsjunge“ von Max Bentow seinem Leser. „Ein superspannendes Buch, das Freunden von Thrillern auf jeden Fall gefallen wird“, sagt Barbara Busch.

In der Buchhandlung van Wahden am Markt arbeitet Aranka Schindler. Auch sie hat einige Leseempfehlungen vorbereitet. „Das Buch ‚Vox‘ von Christina Dalcher ist eine Dystopie über ein Amerika, in dem Frauen nicht mehr als 100 Worte pro Tag sagen dürfen, sonst bekommen sie einen Elektroschock“, sagte Aranka Schindler. Im Rahmen dieser ungewöhnlichen Romanidee komme eine Frau vor, die diese Entmündigung nicht hinnehmen wolle und dagegen ankämpfe. Um einen „schönen Frauenroman“ handele es sich dagegen bei „Der Zopf“ von Laetitia Colombani. In dem kleinen Büchlein würden drei unterschiedliche Frauengeschichten kunstvoll miteinander verwoben. Von „Brüder“ der Autorin Jackie Thomae sei sie ganz begeistert, sagt Aranka Schindler. „Es spielt in der DDR der 1970er Jahre und handelt von zwei Männern, die den gleichen afrikanischen Vater haben. Es stellt die Frage, wie man zu dem Menschen geworden ist, der man ist. Beide wissen zunächst nichts voneinander, aber im Laufe der Geschichte begegnen sie einander. Ein ganz hervorragender Roman“, sagt die Buchhändlerin.

 Barbara Busch von der Buchhandlung Marabu.

Barbara Busch von der Buchhandlung Marabu.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Ein Buch für die Millennials sei „So schöne Lügen“ der Autorin Tara Isabella Burton. Darin gehe es um eine junge Frau, die in New York eine Dame der High Society kennenlerne und sich plötzlich selbst in dieser Gesellschaft wiederfinde, in die sie gar nicht gehöre. „Eine schöne Hochstaplergeschichte“, sagt Aranka Schindler. Von „Kurt“ der Schauspielerin und Moderatorin Sarah Kuttner sei sie positiv überrascht worden. „Ein sehr schönes Buch über die Trauer, im typischen Slang der Kuttner geschrieben.“

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