Heinz-Walter Liebig gestorben Große Trauer um den beliebten Stadtreiniger

Wermelskirchen · In Wermelskirchen kannten ihn nahezu alle: Heinz-Walter Liebig, der in der Innenstadt als Stadtreiniger unterwegs war. Kurz vor seinem 56. Geburtstag ist er überraschend gestorben.

 Heinz-Walter Liebig hat die Stadt geliebt.

Heinz-Walter Liebig hat die Stadt geliebt.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

In der Innenstadt wird ab sofort ein wenig Farbe fehlen. Nämlich das neonorangene Leuchten der Jacke, die Stadtreiniger Heinz-Walter Liebig über 20 Jahre lang getragen hat. Diese Woche ist der rührige Wermelskirchener kurz vor seinem 56. Geburtstag völlig überraschend verstorben.

Der Stadt wird er fehlen, denn jeden Tag sammelte Liebig überall in den Straßen den Müll auf, den Fußgänger so achtlos weggeschmissen haben. Dass Menschen ihren Müll einfach auf die Straße werfen, habe ihn auch so manches Mal geärgert, gestand er einmal im Gespräch mit dieser Zeitung. Aber lange böse sein konnte der immer freundliche Heinz-Walter Liebig ohnehin nicht. „Dann komme eben ich und es ist wieder sauber“, sagte er und lachte gleich wieder fröhlich.

In Wermelskirchen war der umsichtige Stadtreiniger überall bekannt, weil er zur Innenstadt gehörte wie die Stadtkirche zum Markt oder der Loches-Platz zur Eich. „Die meisten Leute kenne ich“, sagte er stolz. Und die meisten kannten ihn. Immer hatte er Zeit für einen lieben Gruß, einen kleinen Plausch und einen flotten Spruch.

Fast 40 Jahre lang hat er bei der Stadt gearbeitet. Zunächst im Kanalbetrieb, wo er die meiste Zeit unter der Erde gearbeitet habe, wie er erzählte. Bei der Stadtreinigung gefiel es ihm aber am besten. Denn: „Das schönste an meinem Beruf ist, dass ich jeden Tag an der frischen Luft bin“, sagte er stets.

Zuletzt machte Heinz-Walter Liebig sein Herz zu schaffen. Er war nach einem Aufenthalt im Krankenhaus noch immer krankgeschrieben. „Als er nicht wie sonst üblich jeden Morgen bei mir angerufen hat, war ich mir sicher, dass etwas passiert ist“, erzählt seine Mutter Brigitte traurig. „Er war immer so ein fröhlicher Junge.“

„Ich kenne die Stadt wie meine Westentasche“, sagte er gerne. Wermelskirchen wird ihn vermissen.

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