Wermelskirchen Täglicher Karnevalszug saniert den Stadthaushalt

Wermelskirchen · "Die Karnevalisten retten den Haushalt der Stadt", jubiliert Bürgermeister Eric Weik. Denn der Dabringhausener Festausschuss helfe dabei, die Kosten im städtischen Haushalt zu senken. Die Hälfte der Reinigungskosten, die nach dem Rosenmontagszug anfallen werden, übernimmt diesmal der Festausschuss. "Das ist ein Einspareffekt von 5000 Euro", rechnet Weik vor. Der wird dadurch erzielt, dass die Mitarbeiter des Betriebshofes nicht wie in den Vorjahren hinzu gezogen werden müssen. Der Bürgermeister hat aber noch weiter gerechnet: " Zur vollständigen Rettung des Haushaltes müsste der Festausschuss jetzt nur etwa fünf Jahre lang täglich einen Rosenmontagszug stattfinden lassen. Und alle Schulden der Stadt wären eingespart", schlägt Weik spitzbübisch vor.

Dabringhausen feiert 32. Rosenmontagszug
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"Zausel" nur verhalten bereitwillig

Auf diesen Vorschlag reagiert Peter Eickhoff, der Vorsitzende des Dabringhausener Festausschusses, eher verhalten bereitwillig: "So geht das aber nicht, jeden Tag einen Rosenmontagszug, das schaffen wir nicht", meinte Eickhoff gestern mitten im Altweiberstress. Schließlich hat Peter Eickhoff, genannt "Zausel", immerhin noch 35 Termine in Begleitung des Dabringhausener Dreigestirns bis Mittwoch vor der Brust. "Jedes Jahr machen wir gerne eine Rosenmontagszug", versprach er. Verhandlungsbereit zeigte er sich dann aber doch noch, über einen Rosenmontagszug allwöchentlich montags nachzudenken. Dabei hatte ihm aber schon wieder einer seiner jecken Begleiter ins Handy souffliert.

Ganz ernsthaft werden die Dabringhausener Jecken diesmal aber eine Firma beauftragen und dafür bezahlen, dass sie die Reinigungsarbeiten rund um den Rosenmontagszug übernimmt. Dabei sollen der grobe Müll und vor allem die Verpackungen der Wurfmaterialien entlang der Zugstrecke eingesammelt und per Lkw zu einem Container gebracht werden. Die Jecken wollen aber auch einen großen Teil der Einsparung alleine durch Müllvermeidung erreichen.

Der Bürgermeister hatte Eickhoff gefragt, ob die Jecken angesichts des drohenden Haushaltssicherungskonzeptes der Stadt beim Sparen helfen wollten und sofort die Zustimmung erhalten. "Wir haben jetzt erst mal für dieses Jahr zugestimmt. Im Vorstand werden wir noch darüber sprechen, ob wir uns auch bei den weiteren Rosenmontagszügen an den Reinigungskosten beteiligen", kündigt Eickhoff an. Die Vorbereitungen für den Zug sind übrigens rundherum abgeschlossen, wie Organisator Wolfgang Gockel gestern berichtete. Obwohl der TÜV mit der Überprüfung der Wagen diesmal ein gewichtiges Wörtchen mit zu reden hatte, sei alles sogar noch zügiger als sonst abgelaufen. Und für Montag sei trockenes Wetter vorausgesagt.

(RP)
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