Wermelskirchen TÜV-Gutachter muss den Zug abnehmen

Wermelskirchen · Ob der 34. Rosenmontagszug in Dabringhausen auch tatsächlich losziehen darf, entscheidet in diesem Jahr zum ersten Mal nicht der Zugleiter Wolfgang Gockel, sondern ein Gutachter vom TÜV oder der Dekra. Dabringhausen bekommt, wie auch alle anderen "Karnevalshochburgen", die vom Gesetzgeber verschärften Kontroll- und Sicherheitsauflagen zu spüren.

 Die Wagen des Rosenmontagszuges in Dabringhausen werden erstmals vom TÜV-Gutachter abgenommen.

Die Wagen des Rosenmontagszuges in Dabringhausen werden erstmals vom TÜV-Gutachter abgenommen.

Foto: tei (Archiv)

Darüber aufgeklärt werden die Dabringhausener Karnevalisten am 18. Januar bei einem gemeinsamen Gespräch mit der Polizei. Laut Polizeisprecher Peter Raubuch wird dabei der Leiter der Fachdirektion Verkehr der Kreispolizei anwesend sein. Die Wagenabnahme für den Rosenmontagszug werde erstmalig von einem TÜV- oder Dekra-Gutachter bereits in den Wagenbau-Werkstätten erfolgen, weiß Raubuch und verdeutlicht die Konsequenz: "So können die Fahrzeuge schon im Vorfeld des Zuges entweder völlig herausgenommen oder deren Mängel beseitigt werden."

Für Zugleiter Wolfgang Gockel bedeuten die verschärften Sicherheits- und Versicherungsbestimmungen aber auch, dass er den Rosenmontagszug verbindlicher vorplanen muss. "Die Anmeldungen brauche ich ab sofort alle schriftlich und mit der genauen Anzahl der Personen, die in der Gruppe mitmachen", betont Gockel, der die Anmeldeformulare ab sofort bereithält.

Denn jeder einzelne aktive Teilnehmer des Zuges müsse künftig auch versichert werden. Froh ist der Karnevalist aber, dass es auch in der Vergangenheit eigentlich nie Beanstandungen an den Fahrzeugen gegeben habe und nicht auch noch die Wurfgeschosse für den Rosenmontagszug reglementiert werden. "Wir achten alle darauf, dass wir keine schweren Wurfgeschosse auf die Zugbesucher richten. Es ist auch bisher kaum mal was passiert. Protest gab es nur einmal, als von einem Wagen Kondome statt Kamelle geworfen worden sind", schmunzelt Gockel. Dieses Dabringhausener Anekdötchen hat auch Prinzenführer Harry Tiede noch in lebhafter Erinnerung: "Aber schlimm finde ich das nicht, es hat sich eigentlich auch nur einer im Dorf darüber aufgeregt", meint Tiede gelassen. Er kann den "Kondom-Wurf" denn auch erklären: "Wir bekommen unser Wurfmaterial von Sponsoren wie auch Apotheken und gucken nicht immer vorher in die Kisten. Einmal ist uns aber zum Glück noch rechtzeitig aufgefallen."

Bislang niemand verletzt worden

Das Dreigestirn werde diesmal übrigens auch Pralinenschachteln auf dem Wagen haben: "Aber die werden nicht geworfen, sondern heruntergereicht", betont Tiede. Allerdings seien bis auf eine Brille und eine Scheibe bei den zurückliegenden 33 Karnevalszügen glücklicherweise noch nichts zu Bruch gegangen und vor allem sei auch niemand durch Wurfmaterial verletzt worden.

Anmeldungen zum Rosenmontagszug unter Tel. 02193/2793 oder wolfgang.gockel@gmx.de.

(RP)
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