Nahversorgung Das Dorf nimmt den Frischmarkt an
Dhünn · Michael Kuhn und Annika Fricke blicken auf eine „sehr gute Entwicklung“ in den vergangenen zwölf Monaten zurück. Die Kunden kommen regelmäßig und erledigen das Gros ihrer Einkäufe. Zudem ist der Laden ein Treffpunkt geworden.
Mehr Mitarbeiter als anfangs, der Laden brummt und die Öffnungszeiten haben sich etabliert: Am kommenden Freitag, 12. Apri besteht der Frischmarkt Dhünn seit genau einem Jahr. Und das viel diskutierte Projekt, das auf einen fast einjährigen Leerstand mit entsprechender Sorge um ein „aussterbendes“ Dorf einherging, scheint eine Erfolgsgeschichte zu sein. Die Kunden sind voll des Lobes, und das Betreiberpaar Michael Kuhn mit Lebensgefährtin Annika Fricke, das in Solingen wohnt, sagt: „Wir fühlen uns in Dhünn angekommen und angenommen.“
Inzwischen sind aus anfangs drei Personen zwei festangestellte Vollzeit-, zwei Aushilfskräfte sowie die Betreiber Michael Kuhn und Annika Fricke geworden, die das Frischmarkt Dhünn-Team bilden. „Wir haben bei Null angefangen und eine sehr gute Entwicklung in dem einen Jahr erlebt“, bilanziert Michael Kuhn: „Zu uns kommen viele treue Kunden, manche sogar mehrmals täglich, und es kommen ständig neue Kunden hinzu – Stagnation gibt es nicht.“ Der Betreiber setzt nicht zuletzt auf das Solidaritätsprinzip, verweist auf den Post-DHL-Shop im Frischmarkt: „Wir schaffen und erhalten im Dorf ein Stück Infrastruktur. Dieses Gemeinschaftsgefühl drückt sich auch dadurch aus, dass der Laden zudem ein Treffpunkt ist.“ Kuhn kündigt an, dass pünktlich zum ersten Geburtstag des Frischmarkts die Außenwerbung erneuert wird. Außerdem: „Demnächst haben wir dauerhaft frisches Fleisch. Das rundet das Bild dann ab. Frische Wurstwaren haben wir ja schon.“
Der herzliche und nicht etwa anonyme, sondern persönliche Umgang würden für eine gute Einkaufsatmosphäre sorgen, ist Michael Kuhn überzeugt. Kundin Brigitte Distel aus Dhünn sieht das genauso: „Ich komme sehr gerne hierher, weil ich frische Ware bekomme. Es gibt immer eine Begegnung, immer etwas zu klönen. Im Gegensatz zu den Vorgängern ist das Sortiment ganz toll. Die Mitarbeiter sind immer freundlich und gut gelaunt.“ Neben Michael Kuhn und Annika Fricke ist Manuela Preißmann die Mitarbeiterin der ersten „Frischmarkt-Stunde“. Sie gehört beinahe zum „Inventar“, weil sie schon bei den Frischmarkt-Vorgängern namens „Dorfladen“ tätig war. „Sie ist die gute Seele
Michael Kuhn ist Profi genug, um zu wissen, dass Ladenlokalgröße und Produkttiefe nicht der einzige Schlüssel zum Erfolg sind: „Ständig passen wir unsere Palette an Bedarf und Wünschen an. Die Leute sind schon begeistert davon, was wir auf unserer Fläche an Potenzial anbieten – das übertrifft den typischen Nahversorgungs-Standard.“
Dass zahlreiche junge Familien zu den Stammkunden gehören, zeige ihm, dass er und sein Team „vieles richtig“ machen: „Das macht doch Sinn, ortsnah einzukaufen. Eine junge Mutter mit kleinen Kindern müsste sonst erst ihren Nachwuchs ins Auto setzen und so weiter, was immens Zeit kostet.“ Und dadurch, dass der Frischmarkt Dhünn mit Edeka kooperiere, könne er ebenso wettbewerbsfähige Preise darstellen. „Die meisten Kunden kommen nicht, weil sie woanders etwas vergessen haben – damit würde es auch nicht funktionieren. Die meisten Kunden kaufen überwiegend bei uns, sie tätigen bei uns ihren Haupteinkauf“, hat Michael Kuhn festgestellt.
Trotz der rasanten und positiven Entwicklung bleiben Annika Fricke und Michael Kuhn mit den Beinen auf dem Boden der Tatsachen und geben durchaus zu, dass der Betrieb des Frischmarkts zeitintensiv und fordernd ist: „Es muss sich einstielen und wachsen.“ Deshalb sieht das Paar den „Geburtstag“ des einjährigen Bestehens gelassen: „Das ist ein ganz normaler Tag für uns, denn der Laden muss ja laufen, und der Faktor Zeit spielt eine große Rolle.“
Allerdings: Wie der Vorsitzende des Dhünner CDU-Ortsverbandes, Holger Kowalewske, mitteilt, will Landrat Stephan Santelmann am Freitag, 12. April, vormittags dem Frischmarkt Dhünn einen Besuch abstatten und gratulieren.
