Serie Mein Wermelskirchen Frischmarkt bringt das Dorf auf Trab

Wermelskirchen · Seit einem Vierteljahr ist der ehemalige Dorfladen an der Hauptstraße wieder geöffnet. Der Zuspruch erfreut die neuen Betreiber, die sich von den Dhünnschen an- und aufgenommen fühlen.

Kundin Manuela Preißmann (v.l.), die eine waschechte Dhünnerin ist, mit dem Frischmarkt-Betreiberpaar Annika Fricke und Michael Kuhn.

Kundin Manuela Preißmann (v.l.), die eine waschechte Dhünnerin ist, mit dem Frischmarkt-Betreiberpaar Annika Fricke und Michael Kuhn.

Foto: Stephan Singer/Archiv (NH)

WERMELSKIRCHEN Die einen Kunden kommen nahezu täglich, andere sogar mehrmals am Tag: Seit drei Monaten ist der ehemalige Dorfladen an der Hauptstraße wieder geöffnet. Unter den Namen "Frischmarkt" sorgt der kleine Supermarkt seither für jede Menge Bewegung auf den Bürgersteinen im Ortskern. "In dem knappen halben Jahr, in dem der Laden geschlossen war, tat sich hier auf der Straße kaum etwas. Jetzt belebt das Geschäft das Dorf - das fördert eine Lebensart", beschreibt Frischmarkt-Mitarbeiterin Manuela Preißmann. Die Dhünnerin war bereits Jahre lang im Dorfladen beschäftigt und kann deshalb mit Fug und Recht die Entwicklung beurteilen.

Den neuen Betreibern, Annika Fricke und Michael Kuhn aus Solingen, ist indes der Zuspruch "beinahe unheimlich",wie im Gespräch mit unserer Redaktion spürbar wird: "Viele Menschen sind sehr glücklich darüber, dass wir hier sind. Das hören wir immer wieder. Teils herrscht sogar Staunen über die Vielfalt des Sortiments vor." Das bestätigt Kundin Andrea Nanzig gegenüber unserer Zeitung: "Ich freue mich, wenn ich in den Frischmarkt gehen kann und freundlich begrüßt werde - da lächele ich gerne mit." Sie besucht den Frischmarkt für die Einkäufe des täglichen Bedarfs, vor allem frische Waren, und nutzt den angegliederten Postservice. Mit Nachdruck unterstreicht die Dhünnerin: "Wir brauchen jetzt noch eine Apotheke im Dorf."

Über die gute Resonanz freuen sich die neuen Supermarkt-Betreiber in Dhünn. Es käme ein sprichwörtlicher Reisebus nach dem anderen, meint Michael Kuhn: "Interessant ist, dass eigentlich immer Kunden da sind." Er und seine Lebensgefährtin Annika Fricke können bislang noch keinen Wochentag oder keine Uhrzeit ausmachen, an der besonders viel oder wenig los sei: "Das schwankt immer wieder, ist schwer kalkulierbar." Das schlage sich beispielsweise manchmal bei den frischen Backwaren nieder, die von der Dabringhausener Bäckerei Gosse bezogen werden: "Was heute zu viel ist, haben wir morgen zu wenig."

Grundsätzlich kämen sie sehr gut mit den Menschen aus, sind Michael Kuhn und Annika Fricke froh: "Wir sind hier ein neutrales Pflaster. Wir wurden gut auf- und gut angenommen." Das gelte nicht nur für die weniger mobilen Senioren, sondern ebenso für viele junge Familien, die zum Kundenkreis zählten. "Dass samstags bis 16 Uhr und durchgehend geöffnet ist, schätzen die Leute", sagen die Betreiber, die die bisherigen Öffnungszeiten erst einmal beibehalten wollen, aber schon weiter denken: "Für die frischen Backwaren böte sich eine Öffnung am Sonntagvormittag an."

Inzwischen haben Fricke und Kuhn drei geringfügig beschäftigte Aushilfen an Bord geholt. Sie sollen beispielsweise beim Nachfüllen der Regale helfen. "Damit sich die Arbeitszeit nach dem Ladenschluss nicht so lange hinzieht - eigentlich sind wir nur noch hier", beschreibt Kuhn, der gerade dabei ist, das Büro im hinteren Bereich des Gebäudes zu renovieren: "Wir haben etwas Platzprobleme - wir hätten viele Ideen, die nur mit mehr Platz umsetzbar wären."

Friedel Burghoff schiebt ebenso regelmäßig einen Einkaufswagen durch den Frischmarkt: "Für meine Familie freue ich mich, dass es das Geschäft gibt. Als Dhünner bin ich stolz darauf. Annika Fricke und Michael Kuhn sind die beste Werbung für den Laden."

Ab heute hat der Frischmarkt eine neue Telefonnummer: 02196 / 8881188.

(sng)
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