Weiterführende Schulen in Wermelskirchen Informationen zu Schulen sind begehrt

Wermelskirchen · 180 Besucher kamen ins Bürgerzentrum, wo die Stadtverwaltung erstmals einen Informationsabend organisiert hatte.

Erstmals organisierte die Stadt Wermelskirchen einen gemeinsamen Informationsabend zu den weiterführenden Schulen.

Erstmals organisierte die Stadt Wermelskirchen einen gemeinsamen Informationsabend zu den weiterführenden Schulen.

Foto: Stephan Singer

Es war ein Novum, das nicht zuletzt durch die geplante Neugründung der Gesamtschule für Interessse sorgte. 180 Besucher kamen ins Bürgerzentrum, wo die Stadtverwaltung erstmals einen Informationsabend mit der Vorstellung aller weiterführenden Schulen (Sekundarstufe I) organisiert hatte. Unter den Zuhörern befanden sich vor allem Eltern von Kindern, die derzeit die vierten Grundschulklassen besuchen und im kommenden Jahr auf eine weiterführende Schule wechseln. Mit im Publikum: Auch die Leitungen der Wermelskirchener Grundschulen und einige Kommunalpolitiker.

Dagmar Strehlow-Toussaint, Leiterin der Waldschule und an dem Informationsabend Sprecherin der Wermelskirchener Grundschulen, erläuterte den Hintergrund der Premierenveranstaltung: „Wir haben bisher immer die verpflichtenden Beratungstermine an den Grundschulen abgehalten und zusätzlich die Termine zur Information über die weiterführenden Schulen in Wermelskirchen.“ Das habe sich als eine zu große Häufung von Terminen herausgestellt, die für alle Beteiligten für enorme Belastungen gesorgt hätten.

Die Vertreter der weiterführenden Schulen verlegten sich naturgemäß darauf, ihre Schule in gutem Licht zu präsentieren und Stärken sowie Schwerpunkte aufzuzeigen.

Städtisches Gymnasium Den Anfang machte das Städtische Gymnasium mit Schulleiterin Elvira Persian und der Leiterin der Erprobungsstufe (fünfte und sechste Klassen), Beate Draber. Ironisch gemeinte Lacher erntete Persian für ihre Feststellung: „Der Schulreichtum, den diese Stadt hat, finde ich toll.“ Sie verwies auf andere Kommunen, wo das nicht in vergleichbarer Form der Fall sei. Als grundsätzliche Vorteile des Gymnasiums stellte die Schulleiterin den Schulabschluss „Abitur nach neun Jahren“ heraus: „Alle Lernpläne sind von Anfang an darauf ausgerichtet, alle Lerngruppen haben das gleiche Lernziel.“ Das Gymnasium sei wiederholt als MINT-freundliche Schule ausgezeichnet worden (wir berichteten) und verfüge über „ein großes Angebot“ an Wahlpflichtfächer in den Stufen neun und zehn.

Das Gymnasium unterrichtet aktuell etwa 1000 Schüler, etwa 250 davon in der Erprobungsstufe. Wie Beate Traber betonte, werden die fünfte und sechste Klasse im sogenannten „kleine Gimmi“ – in den Räumen der ehemaligen Dörpfeldschule – unterrichtet. „Die Kleinen sind also in ihrer Eingewöhnungszeit von den Großen getrennt“, stellte Beate Traber fest. Die Unterrichtszeiten der Erprobungsstufe erstrecken sich von 7.45 bis 13.15 Uhr, eine Betreuung wird zwischen 13.15 und 15.30 Uhr angeboten (Träger: Katholische Jugend-Agentur).


Gesamtschule Für die zu gründende Gesamtschule legten sich Schulexperte Dr. H. Günter Holtappels, Lehrer Torsten vom Stein und der ehemalige Leiter einer Gesamtschule in Lohmar, Uwe Spindler, ins Zeug. Die beiden Letztgenannten absolvierten bereits Informationsabende zur Gesamtschule an den Wermelskirchener Grundschulen (wir berichteten). Alle Schullaufbahnen und -abschlüsse seien an der Gesamtschule möglich, unterstrich Günter Holtappels: „Dadurch bleiben Entscheidungen und Optionen lange offen, dadurch haben die Eltern Zeit, wenn ihr Kind eine Gesamtschule besucht.“ Außerdem setze eine Gesamtschule das aus den Grundschulen bekannte Prinzip der „Inneren Differenzierung“ fort: „Alle Leistungsstärken sind in einer Klasse vertreten.“ Den Fokus lenkte Holtappels genauso auf den Fördereffekt, der an Gesamtschulen enorm sei: „70 Prozent der Schüler, die ohne eine Empfehlung für das Gymnasium von der Grundschule kommen, gehen an einer Gesamtschule später in die Oberstufe.“ Damit sichere die Gesamtschule mehr Bildungschancen für Kinder und Jugendliche in Wermelskirchen und sorge für einen attraktiven Standort für Familien sowie Fachkräfte.

Ebenso stellte sich beim Informationsabend die Verbundschule Nord als Förderschule in einem 20-minütigen Vortrag vor.

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