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Wermelskirchen Großes Interesse an der Staehlsmühle

Wermelskirchen · Die Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung richtete gestern am Pfingstmontag deutschlandweit zum 25. Mal den Mühlentag aus. Seit Mitte der 1980er Jahre wohnen Peter und Cornelia Knüppel in der Staehlsmühle.

 Gestern zeigte Eigentümer Peter Knüppel (5.v.r. mit Anglerhut) bei bestem Ausflugswetter vielen Besuchern sein Wasserrad nebst Anlage, mit dem er in der Staehlsmühle mittels Wasserkraft Strom erzeugt. Im vergangenen Jahr waren es 24.000 Kilowatt.

Gestern zeigte Eigentümer Peter Knüppel (5.v.r. mit Anglerhut) bei bestem Ausflugswetter vielen Besuchern sein Wasserrad nebst Anlage, mit dem er in der Staehlsmühle mittels Wasserkraft Strom erzeugt. Im vergangenen Jahr waren es 24.000 Kilowatt.

Foto: stephan singer

Vom blauen Himmel strahlt die Sonne: Bestes Wetter für einen Ausflug beim Mühlentag, den die Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung deutschlandweit zum 25. Mal ausrichtete. Viele Interessierte nutzten die Gelegenheit für einen Besuch der Staehlsmühle in der gleichnamigen Hofschaft von Dhünn - die Stippvisite verbanden die meisten Gäste von Eigentümer Dr. Peter Knüppel und seiner Ehefrau Cornelia mit einer Wanderung zu der idyllischen Lage. Die Staehlsmühle ist nicht wie viele andere ein Museum oder öffentlich zugängliches Anschauungsobjekt, sondern ein privater Wohnsitz.

Seit Mitte der 1980er Jahre besitzen Peter und Cornelia Knüppel die Staehlsmühle und wohnen dort. Die Dame des Hauses ist die neunte Nachfahrin von Friedrich Siebel, der die zweite Mühle an diesem Standort 1862 in Betrieb nahm. Die Erstnennung der heutigen Hofschaft erfolgte am 7. Juli 1574, als Junker Stahl zu Bierensterz (Bergstadt) die Genehmigung erhielt, am kleinen Dhünnbach eine Fruchtmühle zu erbauen - auf Junker Stahl geht der Name des Ortes zurück. Die dritte Mühlanlage der Staehlsmühle nahm das Ehepaar Knüppel 2012 in Betrieb: Ein Stahlschaufelrad mit 5,20 Metern Durchmesser und Generator, mit dem Wasserkraft in Strom gewandelt wird.

"Den Strom erzeugen wir für den Eigenbedarf, den Überschuss speisen wir ins Netz", sagte Knüppel. "Zurzeit ist die Wetterlage so, dass die Anlage kaum Strom produziert. Im Moment fließen 20 Liter Wasser pro Sekunde, im Winter sind es 2000." Je mehr Wasser fließe, je höher sei der Druck und damit die Erzeugung von Strom. Die Energieproduktion erfolge hauptsächlich von Oktober bis März, denn die Kleine Dhünn würde von Oberflächenwasser und nicht von einer Quelle gespeist. Knüppel weiter: "Deshalb ist die Anlage auch auf die maximale Wassermenge ausgelegt, um in den Spitzenzeiten Strom zu generieren." Im vergangenen Jahr seien es 24.000 Kilowatt gewesen.

Für das Getriebe von Siemens, den Motor, die Generatoren und zur Verankerung des Mühlrades hat Knüppel an die ehemalige Fruchtmühle, die Getreide zu Mehl mahlte, einen Anbau geschaffen. Das Fundament ruht auf einem Kiesbett. Dadurch wird möglichst wenig Schall in das Wohngebäude übertragen. Mit dem gleichen Ziel ruhen die Geräte auf Gummifüßen. "Das gleichförmige Wassergeräusch hört man irgendwann nicht mehr, da gewöhnt man sich dran", sagte der 59-jährige Chemiker, der als Berater arbeitet. "Das hätte uns nicht gepasst, wenn wir durch den Bau der Mühle nur noch schlaflose Nächte gehabt hätten." Knüppel betrachtet seine Wasserkraftanlage in Staehlsmühle als Hobby: "Das passt zum Haus und zur Lage des Gebäudes." Allein in den ersten zwei Stunden der sechsstündigen Öffnungszeit kamen 40 Besucher zur Staehlsmühle. Dazu zählten Judith und Winfried Ebner mit ihren Töchtern Emilia (sieben Jahre), Flora (vier) und Rosa (zwei), die aufgrund ihrer Freundschaft zu einer Tochter der Knüppels aus Bonn kamen. "Das ist für uns und die Kinder ein schöner Ausflug", sagte das Ehepaar. Außerdem stünden gerade die Hörspiele von der Hexe "Petronella Apfelmus" bei den Töchtern hoch im Kurs. Darin ginge es immer wieder um eine Mühle - und deshalb mache es Sinn, den Kindern eine solche auch mal in der Realität zu zeigen.

(sng)
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