Jecke Zick in Wermelskirchen „Lecker Mädchen“ auf Namenssuche

Wermelskirchen · Die Tanzgruppe ist in der „heißen Phase“ des Trainings, bevor sie beim Tenter „Meddemang“ ihr Heimspiel absolviert.

Im Turnraum des Forstring-Kindergartens haben „Die lecker Mädchen vom Löh“ nicht so viel Platz wie auf der Bühne bei einem Auftritt, aber für das Training reicht es.

Im Turnraum des Forstring-Kindergartens haben „Die lecker Mädchen vom Löh“ nicht so viel Platz wie auf der Bühne bei einem Auftritt, aber für das Training reicht es.

Foto: Singer/Stephan Singer

Obwohl sie schon allein wegen ihrer Anzahl nicht zur Garde der Tanzcorps gehören, haben sich „Die lecker Mädchen vom Löh“ längst in die Herzen der Wermelskirchener Narrenschar getanzt. Die Showtanzgruppe, deren Mitglieder längst nicht mehr nur aus den zwischen Wermelskirchen sowie Hilgen gelegenen Ortschaften stammen und teils seit Kindesbeinen auf Karnevalsbühnen stehen, befindet sich gerade in der „heißen Phase“ des Probens. Am Samstag, 23. Februar, beim „Meddemang“ erleben die „Lecker Mädchen“ in der ausverkauften Tenter Grundschul-Sporthalle ihr Heimspiel. „An dem Tag ist quasi morgens beim Kinderkarneval die Generalprobe vor dem Auftritt am Abend“, sagt Tänzerin Nele Heihaus lächelnd: „Die Spannung steigt.“. Danach folgen traditionell die Auftritte auf der Altweiber-Party und bei „Wir unter uns“ in der Dabringhausener Mehrzweckhalle sowie die Teilnahme am Dawerkuser Rosenmontagszug.

„Die lecker Mädchen vom Löh“ absolvieren in einer Session bis zu zehn Auftritte. Dafür machen sie sich viel Mühe: Ideen für Lieder und Choreografien werden für die folgende Session bereits ab Ostern, spätestens mit Beginn der Sommerferien, ausgearbeitet. Zwei Mal pro Woche wird trainiert. „Wir fühlen uns als ein Bestandteil von einem großen Ganzen. Und da steckt viel ehrenamtlichen Engagement drin, solche Veranstaltungen auf die Beine zu stellen“, sagt Anna Lilischkies. Deshalb würde die Tanzgruppe auch beim Auf- und Abbau und auch mal für eine Schicht an der Theke mithelfen, damit „Meddemang“ oder „Wir unter uns“ funktionieren.

Die Showtanzgruppe gehört zur Karnevalsgemeinschaft „Noh Löher bei Kölle“, ebenso die Tanzgruppe „Löher Schwestern“, zu denen Anna Lilischkies Mutter Heidi zählt. „Wir sind da kein Anhängsel, sondern gehören alle zusammen und feuern uns bei den Auftritten gegenseitig an“, beschreibt die 23-jährige Anna, die die Geschichte der „Lecker Mädchen“ genau kennt, weil sie von Anfang an dabei ist: „Uns gibt es seit 1999 – damals als Kindergruppe. Unser erster Tanz hatte das Thema ‚Dschungelbuch‘.“ Seither wurden Kinder zu Jugendlichen, Mitglieder gingen und neue kamen hinzu. Heute bilden neun junge Damen im Alter zwischen 18 und 23 Jahren die „Lecker Mädchen“.

Neu hinzugestoßen ist Moritz Rauchel als „Hahn im Korb“ und Tänzer. „Deshalb denken wir auch ernsthaft darüber nach, den Namen unserer Gruppe zu ändern – bislang ist uns nur noch kein guter eingefallen“, sind sich die neun Tänzerinnen unschlüssig: „Über weitere Mitstreiter, egal, ob männlich oder weiblich, freuen wir uns jederzeit.“ Für jede Session entwickelt die Gruppe zwei neue Tänze, als Zugabe wird einer aus der Vorsession gewählt. „Über die Basis-Ideen entscheiden wir ganz demokratisch, der Rest entwickelt sich dann beim Training“, beschreiben Nele Heihaus und Anna Lilischkies. Für die laufende Session tanzen die „Lecker Mädchen“ zu zwei Medleys: eines mit Rock‘n‘Roll-Stücken aus den 1950er-Jahren, eines mit modernen Chart-Songs. „Bei der Zugabe sind dann wieder Karnevalslieder zu hören“, kündigt Anna Lilischkies an.

Alle „Lecker Mädchen“ sind sich einig: „Vor einem Auftritt sind wir schon etwas nervös. Aber wir haben Lust darauf, die Stimmung und der Jubel machen gute Laune.“ So ein Abend ohne Auftritt ist für uns gar nicht mehr denkbar.“ Deshalb seien „Meddemang“, Altweiber oder „Wir unter uns“ natürlich Pflichttermine: „Die Karnevalsbegeisterung gehört dazu. Wir sind Fans vom närrischen Treiben, sonst geht es auch nicht.“ Das Tanzen zum Karneval dürfe nicht zu verbissen gesehen werden, meint Sophie Schulze: „Als gemütliches Ründchen nutzen wir das, was wir können. Und die Corps machen ja genauso immer weniger Garde- und mehr Showtanz, weil das am besten ankommt.“

Vor heimischem Publikum beim Tenter „Meddemang“ aufzutreten wäre der Höhepunkt einer Session. „Unsere Vorfreude gilt allen Veranstaltungen, auf denen wir auftreten. Aber Tente ist besonders, weil persönlicher. In Tente achtet das Publikum sehr genau auf das Bühnenprogramm, weil sich hier die Besucher nicht so sehr wie in einer großen Halle verlaufen“, erklärt Anna Lilischkies.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort