CDU-Neujahrsempfang in Wermelskirchen Wermelskirchen hat ein „Top-Setting“

Wermelskirchen · Mit dem Rasenplatz für den SSV Dhünn, der Rhombus-Sanierung, dem Seniorenwohnen in Dhünn sowie der zeitnahen Fertigstellung des Jugendparks mahnen die Diskussionsteilnehmer beim CDU-Neujahrsempfang konkrete Projekte an.

 Diskutierten beim Neujahrsempfang der CDU über die Zukunftsperspektiven der Stadt (v.l.): Andreas Gall (DTV), Dankmar Stolz (WiW), Christian Klicki (CDU), Moderator Randolph Schmidt, Frank Jäger (VVV Dhünn), Landtagsabgeordneter Rainer Deppe und Referent Dr. Reimar Molitor.

Diskutierten beim Neujahrsempfang der CDU über die Zukunftsperspektiven der Stadt (v.l.): Andreas Gall (DTV), Dankmar Stolz (WiW), Christian Klicki (CDU), Moderator Randolph Schmidt, Frank Jäger (VVV Dhünn), Landtagsabgeordneter Rainer Deppe und Referent Dr. Reimar Molitor.

Foto: Stephan Singer

Auf die „magische Schallmauer“ von 40.000 Einwohnern als „realistisches“ Ziel für Wermelskirchen wollten sich die Teilnehmer der Diskussionsrunde beim Neujahrsempfang des CDU-Stadtverbandes im Bürgerzentrum nicht von Moderator Randolph Schmidt festlegen lassen. Aber: Aus der sogenannten Rheinschiene zwischen Leverkusen und Bonn werden Menschen auch nach Wermelskirchen ziehen wollen, um dem dortigen Preis- und Platz-Druck zu entweichen. Das könne der demografischen Entwicklung sinkender Einwohnerzahlen, die zu Abbau von Infrastruktur führt (wie der CDU-Stadverbandsvorsitzende Christian Klicki anmahnte), entgegenwirken, stellte Dr. Reimar Molitor fest. Der Geschäftsführer des Vereins Region Köln/Bonn und für die Regionale 2025 „Bergisches Rheinland“ betonte genauso, dass sich eine Kommune mit Konzepten darauf vorbereiten müsse.

Unter die Frage „Welche Zukunftsperspektive hat unsere Stadt?“ stellten die Christdemokraten ihren Neujahrsempfang, zu dem rund 150 Gäste, darunter auch Vertreter der anderen Fraktionen im Wermelskirchener Stadtrat, gekommen waren. Für die Zuhörer hielten vor allem die Diskussionsteilnehmer, die kein politisches Amt bekleiden, konkrete Vorschläge bereit. So unterstrich Frank Jäger vom Verkehrs- und Verschönerungsverein Dhünn, dass ihm der „Erhalt bewährter Einrichtungen am Herzen“ liege: „Wir brauchen einen Rasenplatz für den SSV Dhünn. Und es muss endlich ein Grundstück für ein betreutes Seniorenwohnen in Dhünn gefunden werden – ein Investor für dieses Projekt findet sich problemlos.“

Der Vorsitzende des Dabringhausener Turnvereins (DTV), Andreas Gall, suchte den Schulterschluss mit dem Dhünner: „In Dabringhausen und Dhünn müssen wir immer etwas lauter schreien, etwas mehr Eigenleistung bringen, wenn etwas umgesetzt werden soll. Dhünn hat den zweitgrößten Fußballverein in Wermelskirchen und der braucht einen Rasenplatz.“ Gall blickte zudem über den Tellerrand der beiden Dörfer hinaus: „Die Brache des Rhombus-Geländes müssen wir umgestalten, das ist ein Schandfleck, der in einer Kleinstadt besonders auffällt.“

Den Appell, dass die Stadtspitze den ehrenamtlich Tätigen und ihren Anliegen mehr Respekt entgegen bringen müsse, schrieb der Vorsitzende des Marketingsvereins „Wir in Wermelskirchen“ (WiW), Dankmar Stolz, dem Rathaus ins Stammbuch: „Der Jugend- und Freizeitpark muss endlich fertig gestellt werden. Es ist unfassbar, wie hier mit unseren Jugendlichen umgegangen wird.“ Stolz zeigte sich skeptisch, was die Zeitspannen von Projektumsetzungen angeht: „Wenn ich sehe, was in den vergangenen zehn Jahren in Wermelskirchen passiert ist und nunmehr als Ideen im Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept steht, dann müssen wir bis 2030 echt Gas geben.“ Es gelte nicht nur zu planen, sondern umzusetzen: „Wir haben gewaltig gute Chancen, müssen die Dinger aber auch reinmachen.“

Von guten Möglichkeiten sprach ebenso Geschäftsführer Dr. Reimar Molitor in seinem 25-minütigen Impulsvortrag vor der Gesprächsrunde: „Eine Stadt braucht Energie und gute Laune. Zukunft hat etwas damit zu tun, ob man sie machen will oder nicht – dazwischen gibt es nichts.“ Wermelskirchen liege in „Schlagdistanz“ zu vier Millionen Arbeitsplätzen. Trotz der dauerhaft überlasteten Verkehrssituation habe Wermelskirchen dank „toller Landschaft“ und „gesunder Infrastruktur“ ein „Top-Setting“: „Deshalb müssen Diskussionen maßvoll geführt werden. Es bedarf der interkommunalen und regionalen Abstimmung. Am Geld scheitert es nicht, sondern am Streit vor Ort. Deshalb heißt die Botschaft: Keine Zeit für Streit.“

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