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Grüne fordern Dachbegrünung und Photovoltaik Rat beschließt Sondergebiet für Edeka-Markt in Dabringhausen

Wermelskirchen · Vor der Beschlussfassung des B-Plans führte ein Grünen-Antrag zum verbalen Schlagabtausch im Rat. Die Grünen fordern fußgänger- und fahrradfreundliche Zuwegung, Lärmschutz durch Bepflanzung und Wohnungen.

 Die Skizze zeigt einen unverbindlichen Vorentwurf zum Neubau des Lebensmittelmarktes Edeka in Dabringhausen.

Die Skizze zeigt einen unverbindlichen Vorentwurf zum Neubau des Lebensmittelmarktes Edeka in Dabringhausen.

Foto: Quelle: Edeka Duisburg EG/VDH Projektmanagement GmbH

Die letztliche Entscheidung dürfte Markus Baumgarten zufriedengestellt haben. Der Investor, der in Dabringhausen den neuen Edeka-Markt an der Ecke L101/K18 bauen will, saß unter den Zuschauern, als der Wermelskirchener Stadtrat einstimmig den vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Vollsortimenter Dabringhausen“ beschloss. Vorausgegangen war allerdings ein längerer, verbaler Schlagabtausch, den ein Antrag der Grünen zu dem Supermarkt-Projekt mit Neubau eines Kreisverkehrs an der Kreuzung von Land- und Kreisstraße ausgelöst hatte.

Mit ihrem Antrag wollten die Grünen diverse Anforderungen an den Bauherren stellen: unter anderem fußgänger- und fahrradfreundliche Zuwegung, Lärmschutz durch Bepflanzung, Wohnungen in einem zweiten Geschoss über dem Vollsortimenter sowie eine Photovoltaik-Anlage und Begrünung auf dem Dach. Dazu führte Hans-Jürgen Klein von den Grünen aus: „Das ist ein sensibler Bereich, in dem ökologische Gesichtspunkte berücksichtigt werden müssen.“ Kühlungen im Markt bräuchten viel Strom, womit Photovoltaik Sinn mache. Schallschutz böte ein begrünter Erdwall.

„Wenn wir die Messlatte so hoch legen, schrecken wir den Investor doch nur ab. Ein Geschoss mehr für Wohnungen führt zu einem ganz schönen Klotz, den wir gar nicht vorgesehen haben“, hielt Martin Bosbach (CDU) den Grünen entgegen. Der Technische Beigeordnete Thomas Marner warf ein: „Die Erreichbarkeit auch für Fußgänger und Fahrradfahrer ist gewährleistet.“ Allerdings betonte Marner: „Der Investor hat mir versichert, dass alle Gesichtspunkte, die das Projekt unrentabler machen, es zunichte machen. Und wir haben keine weiteren Investoren in einer Warteschlange stehen.“

Oliver Platt (Büfo) sagte: „Mich ärgert der Zeitpunkt des Antrags. Der Investor hat doch jetzt seine Kalkulation fertig. So etwas schreckt Menschen ab, die Geld in unsere Stadt bringen.“ Dass Edeka sich bereiterklärt habe, sich an den Kosten für den Bau des Kreisverkehrs zu beteiligen, stimme ihn froh, konstatierte Friedel Burghoff (Büfo): „Das wird den Verkehrsfluss verbessern und die Dabringhausener können gut vom Dorfkern gut auf die andere Seite der L101.“

Zweifel an der Sinnhaftigkeit von Wohnungen über dem künftigen Edeka-Markt äußerte Jochen Bilstein  (SPD), weil es kein Innenstadtbereich sei. Auf Photovoltaik könne der Investor durchaus hingewiesen werden, beispielsweise mit Verweis auf die Möglichkeiten der BEW. Heinz-Jürgen Manderla (FDP) erkannte durchaus bei einigen Ideen des Grünen-Antrag auch Vorteile für den Investor: „Ein Massenausgleich beim Erdaushub durch Anlage eines Erdwalls kann Geld sparen, weil nicht so viel Aushub abtransportiert werden muss. Und eine Dachbegrünung macht Sinn, weil dann eine kleinere Versickerungsanlage nötig ist.“

Die Grünen beschränkten ihr Anliegen schließlich auf eine „dringende Empfehlung“, eine Photovoltaik zu installieren und Dachbegrünung zu schaffen. Auch dem folgte der Stadtrat nicht: Bei fünf Enthaltungen und 14 Stimmen von Grünen und SPD für die Empfehlung, stimmten 29 Politiker gegen sie.

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