Jugendfreizeitpark in Wermelskirchen Vereine wollen 30.000 Euro für neuen Skater-Park sammeln

Wermelskirchen · Mit dem Geld soll ein Teil des Eigenanteils gedeckt werden, den die Stadt für den geplanten Jugendfreizeitpark aufbringen muss. Spenden können Privatleute und Unternehmen. Rund 250 Sportler könnten von der neuen Anlage profitieren.

 Vertreter der Vereine starteten am „AJZ Bahndamm“ erneut einen Spendenaufruf für den geplanten Jugendfreizeitpark.

Vertreter der Vereine starteten am „AJZ Bahndamm“ erneut einen Spendenaufruf für den geplanten Jugendfreizeitpark.

Foto: Kandzorra, Christian

Ein ehrgeiziges Ziel haben sich vier Vereine aus Wermelskirchen gesetzt: Sie wollen mindestens 30.000 Euro Spendengeld für den geplanten Jugendfreizeitpark an der Dellmannstraße sammeln. Die Skateboarder, Inline-Skater und BMX-Fahrer bitten kleine Unternehmen und Privatleute, für den geplanten Park zu spenden, der im Herbst 2020 eröffnen und den Sportlern mehr Platz bieten soll.

Die Sportler wollen so zumindest einen Teil des Eigenanteils decken, den die Stadt für das 750.000 Euro teure Projekt aufbringen muss. 70 Prozent der Kosten werden voraussichtlich über das Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept mit Landesgeld gedeckt. Der Eigenanteil liegt also bei 225.000 Euro, knapp 50.000 hat die Stadt bereits beigesteuert – übrig bleiben damit 175.000 Euro. Bürgermeister Rainer Bleek (SPD) hat zugesagt, zusätzlich zur Initiative der Vereine bei großen Unternehmen für den Platz mit Rampen und Außenfeld zu werben.

Ob jedoch so viele Spenden eingehen, dass die nötigen 175.000 Euro zusammenkommen, ist fraglich. Bleek gibt sich optimistisch, sagt aber auch, dass notfalls Gespräche „mit der Politik“ geführt werden könnten. Die Behauptung, für ein etwaiges Defizit sei bereits Geld im Haushalt bereitgestellt, weist er zurück: „Das ist Quatsch.“ Frank Kaluscha, der für die Grünen im Stadtrat sitzt und zum Team des Jugendtreffs „AJZ Bahndamm“ zählt, macht sich trotzdem keine Sorgen, dass nicht genügend Geld für den Jugendfreizeitpark zusammenkommt – schließlich stehen 2020 Kommunalwahlen an. Vor der Wahl wollen sich Lokalpolitiker wohl kaum vorhalten lassen, nichts für die Jugend in ihrer Kommune zu tun.

Frank Kaluscha hatte stellvertretend für die Vereine, die von dem Park profitieren sollen, in den Jugendtreff eingeladen, um am Dienstagabend mit den Sportlern zu erklären, wie sie Spenden für das Projekt akquirieren wollen. „Wir haben eine Internetseite freigeschaltet, über die gespendet werden kann“, sagte Kaluscha. Wer über die Seite https://jugendfreizeitpark.spendentafel.de 100 Euro oder mehr spendet, soll eine Urkunde erhalten, die sich Unternehmen etwa in ihre Schaufenster hängen könnten. Die Stadt soll unabhängig vom Betrag Spendenquittungen ausstellen können.

Werben wollen Mitglieder der Vereine „Rollrausch“, „Flipoff“, „CVJM“ und des ADFC laut Elternvertreter Uwe Kaplan bei Stadtfesten wie dem am Sonntag und anderen Veranstaltungen für „ihren“ Park. Geplant sind Info-Stände auch beim Trassenfest, bei der großen Kirmes in der Innenstadt und beim Skate- und BMX-Contest Ende August auf der Skate-Anlage am Jugendzentrum „Bahndamm“.

Die Rampen dort sind zu klein, bemängeln die Sportler – „und in der Stadt lässt sich der Sport auch nur schwer ausüben. Deshalb brauchen wir dringend mehr Platz“, spricht Jonas vom Stein vom Inliner-Verein „CVJM“ wohl für alle Skateboarder, Inline-Skater und BMX-Fahrer. Die Inline-Skater haben indes keine Möglichkeit, geschützt zu fahren. Insgesamt sollen 250 junge Wermelskirchener im Jugendfreizeitpark ihren Sport ausüben können – zwar nur bei gutem Wetter, aber dafür kostenfrei.

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