Fehlende Hebammen Wie Schwalmtals Grüne Schwangeren helfen wollen

Schwalmtal/Niederkrüchten · Immer mehr Frauen haben Probleme, eine Hebamme zu finden. Denn die Nachfrage ist groß. Eine Idee der Grünen aus Schwalmtal könnte helfen. Was sie für die nächste Ratssitzung beantragt haben.

 Auch fürFfrauen ist Schwalmtal ist es schwierig, eine Hebamme zu finden.

Auch fürFfrauen ist Schwalmtal ist es schwierig, eine Hebamme zu finden.

Foto: dpa/Caroline Seidel

Monica Ebbers ist seit 32 Jahren als Hebamme im gesamten Kreis Viersen, aber auch in den Nachbarkommunen Mönchengladbach und Wegberg tätig. Sie weiß, dass viele werdende Mütter händeringend nach einer Hebamme suchen.

Was die Hebammen-Suche verschärft, ist eine neue Entwicklung: „Die Frauen rufen immer früher an“, schildert die Hebamme aus Niederkrüchten. Manche würden bereits in der fünften Woche ihrer Schwangerschaft nach Betreuung suchen. „Andere, dies sich erst in der 20. Woche oder auch kurz vor der Geburt um eine Hebamme bemühen, haben dann keine Chance mehr“, schildert Ebbers.  Ihre Erfahrung aus ihrer Berufspraxis: „Der Bedarf an Hebammen ist groß.“ Und nicht nur bei Schwangeren, sondern auch bei Arbeitgebern. So suche etwa die Hebammmenpraxis Niederkrüchten nach einer neuen Kollegin. Gefunden werden konnte diese bisher nicht.

Mit dieser Problematik haben sich jetzt die Schwalmtaler Bündnisgrünen um Jürgen Heinen beschäftigt. Dafür haben sie einen Antrag für die nächste Ratssitung am Dienstag, 22. Juni, gestellt.

Die Hintergründe dazu erläutert Thomas Nieberding, Mediziner und sachkundiger Bürger im Ausschuss für Demographie und Soziales des Schwalmtaler Gemeinderats: „Wir wollen eine niederschwellige, vertrauliche und kostenfreie Hebammen-Beratung vor Ort anbieten.“ Zielgruppe seien insbesondere die Frauen, die weniger gut situiert seien, vielleicht vor Sprachproblemen stehen und auch keinen Besuch einer Hebamme in ihrem Zuhause wünschen.

Was das konkret heißen könnte: „Ich stelle mit vor, dass wir eine solche Sprechstunde in einem Kindergarten anbieten können“, erläutert Nieberding. Er können sich dieses Angebot  etwa in Haus Gorissen am Waldnieler Markt vorstellen. Das denkmalgeschützte Gebäude wird zurzeit für einen Waldorf-Kindergarten umgebaut. Wann der Umbau beendet ist und wann der Kindergarten dort starten kann, ist zurzeit allerdings noch unklar.

„Für ein solches Angebot wird nicht viel gebraucht, außer ein ruhiger Raum mit Liege, guter Beleuchtung, medizinischen Geräten und Gesprächsbereich“, erklärt der sachkundige Bürger. Wenn man eine solche Hebammenberatung früher installieren wolle, sei auch eine Koooperation mit einem anderen Kindergarten möglich. „Ich habe bereits positive Signale von der Einrichtung an der Gangesallee erhalten“, so Nieberding.

(busch-)
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