Fußball Viersen verschenkt Punkte

Fußball · In der Partie gegen den 1. FC Wülfrath dominierte der 1. FC Viersen. Doch er fand keinen Weg, um die Verteidigung der Gäste zu knacken. Ein Foulelfmeter brachte schließlich in der 85. Minute die Entscheidung zum 0:1.

 Viel Aufwand, kein Ertrag: Der 1. FC Viersen, hier mit Marijan Mustac am Ball, berannte über 90 Minuten das Tor des 1. FC Wülfrath, traf aber nicht. Am Ende kassierte er per Elfmeter auch noch das 0:1.

Viel Aufwand, kein Ertrag: Der 1. FC Viersen, hier mit Marijan Mustac am Ball, berannte über 90 Minuten das Tor des 1. FC Wülfrath, traf aber nicht. Am Ende kassierte er per Elfmeter auch noch das 0:1.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Fußball-Niederrheinliga Die Spieler waren schon in der Umkleidekabine, die Fans auf dem Heimweg. Nur einer befand sich fünf Minuten nach Spielabpfiff noch auf dem Kunstrasenplatz am Hohen Busch. Die Hände gefaltet, die Schultern eingesackt, den Blick gen Boden gerichtet: Willi Kehrberg, der Trainer des 1. FC Viersen, saß im Trainerhäuschen und konnte es nicht fassen. 0:1 hatte sein Team gerade gegen einen schwachen 1. FC Wülfrath verloren. "So eine Partie dürfen wir einfach nicht verlieren", beklagte Kehrberg. "Wülfrath hat 90 Minuten nichts zum Spiel beigetragen. Ich bin maßlos enttäuscht von meiner Mannschaft." Vier bis fünf Spieler würden derzeit weit unter ihren Möglichkeiten spielen. "Da wollte keiner heute auf dem Platz unbedingt gewinnen. Es war überhaupt kein Biss da."

Klammern an die kurze Distanz

Dabei fingen die Viersener gut an. Bereits in der zweiten Minute vergab Akin Uslucan eine Großchance. In der fünften folgte die zweite, in der achten Minute parierte der Torhüter des 1. FC Wülfrath einen strammen Weitschuss von Lawrence Aidoo. Es war Aidoos einzige auffällige Aktion. Zu Recht wurde er in der Halbzeit durch Kevin Eichberg ersetzt, der auf der rechten Seite vereinzelt Akzente setzen konnte. Doch für die notwendige Kreativität sorgte auch Eichberg nicht. Immer wieder versuchte der Gastgeber, mit Ballstafetten vor das Tor des Gegners zu gelangen. Oft genug scheiterte er noch vor dem Strafraum.

Unverständlich blieb, wieso Viersen es nicht häufiger mit hohen Hereingaben versuchte — auf Nando Di Buduo etwa, der in der 75. Minute für Christopher Reingen eingewechselt wurde. Schon in der ersten Halbzeit hatte sich abgezeichnet, dass mit Kurzpassspiel alleine die Verteidigung von Wülfrath nur schwer in Bedrängnis zu bringen ist. Doch die Gastgeber klammerten sich stur an die kurze Distanz.

So ideenlos sie sich in der Offensive präsentierten, so exzellent verteidigten sie über weite Strecke. Nicht eine nennenswerte Torchance konnten die Wülfrather nach den ersten 45 Minuten vorweisen. Ähnlich sah es in der zweiten Halbzeit aus — bis eben zu jener 85. Minute, als der Wülfrather Ibrahim Bayraktar im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Den zu Recht gepfiffenen Foulelfmeter verwandelte Engin Kizilarslan. Es blieb beim 0:1.

"Das hätte mindestens ein Unentschieden sein müssen", bemängelte Fußballobmann Ronny Mustac. "Der Gegner war vor dem Tor nicht besser als wir." Doch Mustac sieht das Spiel als Momentaufnahme. "Da geht noch was. Die Saison dauert lange. Wir dürfen den Kopf nicht hängenlassen."

(RP)
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