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Sportlerin des Monats im Kreis Viersen Mit sportlichen Topleistungen ins Rampenlicht

WILLICH · Die 22-jährige Willicherin Nina Mittelham holte sich bei den Deutschen Tischtennis-Meisterschaften in Wetzlar den Einzel- und Doppel-Titel.

 Die lebende Tischtennislegende Timo Boll gehörte zu den ersten Gratulanten, nachdem sich Nina Mittelham in Wetzlar den DM-Titel bei den Frauen geholt hatte.

Die lebende Tischtennislegende Timo Boll gehörte zu den ersten Gratulanten, nachdem sich Nina Mittelham in Wetzlar den DM-Titel bei den Frauen geholt hatte.

Foto: Marco Steinbrenner

Eigentlich ist die mittlerweile 22-jährige Nina Mittelham eher schüchtern. Wenn die Willicherin aber den Tischtennisschläger in der Hand hält, sprüht sie förmlich vor Energie, Schlagkraft und Selbstbewusstsein. Dies musste im September 2018 im spanischen Alicante die Gegnerinnen erfahren, als sie mit Kirstin Lang Europameisterin im Doppel wurde. Und Mittelham sorgte vor wenigen Wochen in Wetzlar für einen weiteren unerwarteten Paukenschlag. Sie holte sich die Deutsche Meisterschaft, legte beim zweiten Erfolg gemeinsam mit Franziska Schreiner (Busenbach) im Doppel noch einen drauf. Grund genug, dass die Willicherin im März unsere Sportlerin des Monats ist.

     „Ich weiß nicht mehr, was ich ihr noch beibringen kann“, sagte damals ihr erster Tischtennistrainer, Reinhard Lehnen (heute 58) vom DJK/VfL Willich. Die Grundschülerin, gerade neun Jahre alt, hatte dem Drängen ihres Bruders Nico nachgegeben, anstelle des Fußballs es einmal mit Tischtennis zu versuchen. Schnell wurde ihr Talent sichtbar, was sich auch bei anderen Vereinen herumsprach. Um sich neuen Herausforderungen zu stellen, wechselte sie einige Mal die Klubs, spielt derzeit für den namhaften TTC Berlin Eastside, der sich bereits mit seiner ersten Damenmannschaft für das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert hat.

       Spätestens im Jahr 2011, als Nina Mittelham Deutsche Schüler-Meisterin im Einzel, Doppel und Mixed geworden war, begann ihre Erfolgsgeschichte. Auch bei einigen Europameisterschaften der Schüler- und Jugendklassen stand sie ganz oben auf dem Siegerpodest. Das Pfeiffersche Drüsenfieber warf Nina Mittelham nur für kurze Zeit etwas zurück. Bislang nahm die Ausnahmesportlerin schon an vier Weltmeisterschaften teil. Unbedingt will sie im nächsten Jahr für die Olympischen Spiele in Tokio qualifizieren. Zur nächsten größeren sportlichen Herausforderung kommt es bereits vom 21. bis 28. April diesen Jahres, wenn in Budapest die Weltmeisterschaften  stattfinden.

   „Ich fühle mich gut, wer weiß, was heute passiert“, hatte Nina Mittelham in ihrer bescheidenen Art kurz vor dem Finale der DM in Wetzlar  gesagt. Doch dann machte sie im Finale gegen Petrissa genannt Peti Solja, zu diesem Zeitpunkt Nummer 24 in der Weltrangliste, eines ihre besten Spiele. Anschließend legte sie Doppeltitel nach. Einer der ersten Gratulanten war Timo Boll (38), der sich in Wetzlar zum 13. Mal die Deutsche Meisterschaft holte. So ohne weiteres wird man nicht zur Spitzensportlerin. „Ich trainiere generell fünfmal in der Woche, morgens und nachmittags jeweils zwei bis drei Stunden im Düsseldorfer Tischtennis-Leistungszentrum“, erzählt die Stabs-Unteroffizierin, die nach wie vor bei ihren Eltern Olaf und Manuela in Willich wohnt. Seit Juli 2016 gehört sie der Sportfördergruppe der Bundeswehr an.

Erst vor wenigen Tagen nahm sie gleich ihre Großmutter Sigrid, ihre Mutter und ihre Schwester Nora mit in den Neersener Wahlefeldsaal. Dort wurde sie für ihren EM-Titel zum vierten Mal als Sportlerin des Jahres ausgezeichnet. Nina Mittelham wird bestimmt auch bei der Willicher Sportlerehrung im nächsten Jahr im Rampenlicht stehen.

Die Sportlerwahl des Monats ist eine gemeinsame Aktion der Sparkasse Krefeld, der NEW, des Allgemeinen Krankenhauses Viersen, des Kreissportbundes und der Rheinischen Post.

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