Mönchengladbacher Kreisliga A Schiedsrichter soll Spieler rassistisch beleidigt haben

Im Spiel der Fußball-Kreisliga A zwischen Türkiyemspor und dem Poilzei SV soll ein Unparteiischer rassistische Äußerungen getätigt haben. Der Fall schlägt hohe Wellen und geht vor das Sportgericht.

 Ein Schiedsrichter soll rassistische Äußerungen getätigt haben.

Ein Schiedsrichter soll rassistische Äußerungen getätigt haben.

Foto: imago sportfotodienst

Eine Geschichte, die sich am 21. September in der Kreisliga A des Fußballkreises Mönchengladbach/Viersen ereignet hat, fand inzwischen auch in türkischen Medien Beachtung. Im Zentrum dieser Angelegenheit stehen vermeintlich rassistische Aussagen, die ein Schiedsrichter gegenüber dem A-Ligisten Türkiyemspor im Spiel gegen den Polizei SV gemacht haben soll.

Schon am Tag des Spiels hatte der Verein Türkiyemspor eine Erklärung angekündigt zu Vorfällen, die sich am Rande des 4:4 gegen den PSV ereignet haben sollen. Diese folgte dann einen Tag später über Facebook. Die Erklärung, die mit dem Namen des Vereinsvorsitzenden Onur Canbolat gekennzeichnet ist, geht über ein Anprangern der rassistischen Äußerungen hinaus: „Wir werden rechtlich vorgehen und alles dafür tun, damit dieser Unparteiische nicht mehr pfeifen wird. Wir werden in Zukunft in keinster Weise zu einer Begegnung antreten, wenn dieser Unparteiische erneut eines unserer Spiele leiten sollte. Des Weiteren werden wir alle möglichen medialen Wege gehen, koste es, was es wolle.“

Und Letzteres ist inzwischen auch geschehen, hat doch die türkische Tageszeitung Sabah, die es immerhin auf eine Auflage von rund 330.000 Exemplaren bringt, das Thema aufgegriffen. In der Erklärung formuliert Türkiyemspor auch, dass „sowohl die gegnerische Mannschaft als auch alle vor Ort Anwesenden“ mitbekommen hätten, was der Mann in Schwarz geäußert habe. Der Polizei SV ließ sich mit der Erklärung ein wenig Zeit, diese folgte dann am späten Sonntagabend ebenfalls. Darin bestätigen die Polizeiler weitgehend die Aussagen des Gegners, und das bringt den Spielleiter nun in gewisse Erklärungsnöte. Dass der Verein Türkiyemspor, dessen Verhalten Schiri-Obmann René Donne in der jüngeren Vergangenheit ausdrücklich lobt, den Weg über soziale Medien und die türkische Presse wählte, um den Schiedsrichter anzugreifen, kann dem Schiri-Boss nicht gefallen.

Am Dienstag äußerte sich auch Donné noch einmal zu der Angelegenheit: „Wir haben uns als Kreisschiedsrichterausschuss mit dem betroffenen Schiedsrichterkollegen nochmals zusammengesetzt. Dort bekräftigte er erneut, die ihm vorgeworfenen Aussagen nicht getätigt zu haben. Um unseren Schiedsrichter zu schützen, werden wir ihn daher bis auf Weiteres nicht mehr im Kreis einsetzen.“ Es wird nun also sportgerichtlich zu klären sein, wie in dieser Angelegenheit weiter verfahren wird.

Rassistisch geprägte Vorfälle sind auf Amateurfußballplätzen keine Seltenheit. Erst Ende August war es im Nachbarkreis Kempen/Krefeld bei der B-Liga-Partie zwischen dem Dülkener FC II und der DJK Oberkrüchten hoch hergagangen. Ein Zuschauer aus Oberkrüchten soll DFC-Spieler rassischtsich beledigt haben. Inzwischen haben die Vorstände beider Vereine die Wogen aber geglättet und wollen im Rückspiel ein klares Zeichen gegen Rassismus setzen.

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