Reiten Ausgedünnte Felder bei Springreitertagen

Das 16. Springturnier des RV Kaldenkirchen auf einem seltenen Grasuntergrund litt am Wochenende unter dem unbeständigen Wetter. So wurde das S-Springen mit Siegerrunde kurzerhand zu einem Zeitfehlerspringen abgespeckt.

 Liam Broich nutzte den Heimvorteil und gewann das Zwei-Sterne-M-Punktespringen mit Cornell BE.

Liam Broich nutzte den Heimvorteil und gewann das Zwei-Sterne-M-Punktespringen mit Cornell BE.

Foto: Paul Offermanns

Eigentlich hätte das S-Springen mit Siegerrunde bei den 16. Springreitertagen des RV Kaldenkirchen in der Pferdesportanlage an der Knorrstraße der Höhepunkt werden sollen. Doch daraus wurde nichts, denn statt der zuletzt genannten 28 Reiter gingen letztlich nur zehn Starter in den Parcours. „Wir haben uns aufgrund der geringen Beteiligung entschieden, daraus ein Zeitfehlerspringen zu machen“, sagte Dominik Broich, der bei dem dreitägigen Turnier im Organisationsteam so etwas wieder Hans-Dampf-in-allen-Gassen war.

Dass eine zu geringe Anzahl an Startern auch andere Folgen haben kann, zeigt ein Blick auf andere Turniere. So wurde beispielsweise bei den Kempener Reitertagen das S-Springen mit Siegerrunde ersatzlos gestrichen. Das S-Springen in Kaldenkirchen entschied schließlich Pia-Marie Schröder (RSG Niederrhein), die Rheinische Meisterin der Jungen Reiter von 2015, auf Belano vd Wijnehoeve Z mit einem fehlerfreien Ritt in 60,41 Sekunden vor der ebenfalls ohne Abwurf gebliebenen Melina Maria Bundschuh (RFV Jägerhof Biblis) mit Emadermus PP in 67,54 Sekunden.

Das war ärgerlich für den Lokalmatadoren Dominik Broich, der nicht nur in der Organisation tätig war, sondern auch selbst aufs Pferd stieg: Er schaffte mit Zansibar die schnellste Rundenzeit von 53,71 Sekunden, aber leistete sich am zweiten Hindernis einen Abwurf. „Ich bin mit dem Fuß am Hindernisständer hängengeblieben.“ Somit belegte er Platz drei. Broich hatte beim S-Springen tags zuvor mit demselben Pferd Platz zwei belegt, hinter der Siegerin Vanessa Netzer vom RC St. Georg Günhoven. Mit Siegen war ihm sein Sohn Liam voraus. Er gewann das Zwei-Sterne-M-Punktespringen mit Cornell BE.

Viele Reiter waren nicht angetreten, weil das Wetter um Kaldenkirchen herum zuweilen noch schlechter war als vor Ort. „Die Bedingungen waren bei uns eigentlich noch gut. Wir hatten optimale Bodenverhältnisse. Allgemein ist aber ein Grasparcours - wie bei uns noch einer ist - ein Problem. Die Reiter wollen ihn nicht mehr reiten“, sagt Dominik Broich. Das bringt auch zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen für Reiter und Pferd mit sich. Bernhard Brückner ging zum Pferdetransporter und sagte: „Ich muss bei dem Pferd meiner Tochter Marie noch die Stollen anbringen.“ Die Springen fanden somit querbeet nicht die erwartete Resonanz, obwohl die Teilnehmerlisten etwas ganz anders erwarten ließen.

In Kaldenkirchen wurde das letzte das Wertungsspringen für den Mannschaftscup des Pferdesportverbandes Kreis Viersen ausgeritten. Die erste Mannschaft des RFV Hubertus Anrath-Neersen als Cupsieger mit 200 Punkten erfüllte den vierten Wertungsritt ebenso wie der Zweitplatzierte RV Graf Holk Grefrath (160) von möglichen fünf Mannschaftsspringen der Klasse A. Den dritten Platz belegte die zweite Mannschaft der Anrath-Neersener (130), aber mit drei Sichtungsritten. Aus Grentland-Sicht kam der Cup nicht besonders gut an. Es wird die Vereine wohl offenbar immer schwieriger, eine Mannschaft mit gleichstarken Springreitern zusammenzubekommen.

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