Fünfmal Gold für Leichtathleten aus Süchteln “Opa“ Görtz räumt auf Madeira ab

Leichtathletik · Bei den „Masters Athletics“ gewinnt der 80-jährige Reiner Görtz fünf Wettbewerbe. Auch für die kommende Hallen-Europameisterschaft Ende Februar hat er sich einiges vorgenommen.

 Archivbild: Reiner Görtz beim Speerwerfen während der Afrika-Meisterschaften in Tunis 2019.

Archivbild: Reiner Görtz beim Speerwerfen während der Afrika-Meisterschaften in Tunis 2019.

Foto: Görtz

 Gleich fünfmal Gold: So lautete die Bilanz für Reiner Görtz in der vergangenen Woche bei den internationalen „Master Athletics“ der Senioren-Leichtathleten auf der portugiesischen Insel Madeira. Das beste Ergebnis für den 80-Jährigen vom ASV Süchteln waren übersprungene 1,95 Meter im Stabhochsprung – womit er sich früh in der Saison in seiner Altersklasse an die Spitze der Weltrangliste in dieser Disziplin setze. „Die Rangliste wird sich aber noch ändern“, sagt Görtz, „auf jeden Fall habe ich meinem selbstgehaltenen Landesverbandsrekord vom Leichtathletik-Landesverband Nordrhein gleich um drei Zentimeter verbessern können.“ Vor Ort war Görtz von einem einheimischen Trainer betreut worden, dessen Trainingsgruppe aus Jugendlichen bestand. „Die haben mir dann zugejubelt, dem stabhochsprungspringenden Opa aus Deutschland“, sagt Görtz lachend.

Weitere Goldmedaillen verbuchte er in Madeira mit 9,85 Metern im Kugelstoßen, 26,08 Metern im Hammerwurf, 27,22 Metern im Speerwurf und 23,30 Metern im Diskuswurf. „Ich bin für die Europameisterschaften gut gerüstet“, sagt Görtz. Er ist für die Hallen-EM der Senioren im portugiesischen Braga vom 21. bis 27. Februar in vier Disziplinen gemeldet: Speerwurf, Kugelstoßen, Stabhochsprung und Dreisprung. Über 2300 Athleten ab 35 Jahren aus vielen europäischen Ländern werden bei der Senioren-EM dabei sein. „Auch die russischen Athleten, die jahrelang wegen Dopingvorwürfen ausgeschlossen wurden, dürfen wieder teilnehmen“, sagt der 80-Jährige. Görtz ist ein Weltenbummler in Sachen Leichtathletik, der fast auf allen Kontinenten bereits an Wettkämpfen teilnahm.

„Mein Ziel ist es, bei den Europameisterschaften in zwei Disziplinen in die Medaillenränge zu kommen: In meiner Paradedisziplin Speerwerfen – da muss ich den Finnen Jouni Tenhu besiegen. Und im Kugelstoßen, wo der Pole Czeslaw Roszczak mein Hauptkonkurrent ist“, sagt Görtz. Im Stabhochsprung ist der Franzose Gilbert Dujardin-Delacour leicht favorisiert. „Vielleicht gelingt mir bei der EM eine Überraschung nach den 1,95 Metern auf Madeira“, sagt Görtz. Er erinnert sich dabei gerne an seine erste Landesmeisterschaft. „Mit abgelaufenen Schuhen und einer zu schweren Stange bin ich mit dem Bus zur Landesmeisterschaft in Rheydt gefahren und wurde bei der Ankunft auf dem Sportplatz belächelt“, erzählt Görtz. Am Ende gewann er trotzdem. „Mit diesen Gedanken werde ich bei den Europameisterschaften an den Start gehen“, sagt der ehemalige Fußballobmann des ASV Süchteln. Sein Fokus richtet sich bald aber auch auf die Senioren-Weltmeisterschaft im finnischen Tampere im Juli. Dort nimmt Görtz den Zehnkampf in Angriff.

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