TSV Kaldenkirchen startet ins Jahr 2022 Erfolgreich aus der Zwangspause zurück

Handball-Verbandsliga · Nach coronabedingten Spielausfällen startet der TSV Kaldenkirchen siegreich gegen TuS Lintorf II ins neue Jahr. In einer umkämpften Partie sorgen besondere „Leihspieler“ beim Gegner für Aufsehen.

 Der TSV Kaldenkirchen musste sich erst mit dem Spiel des Gegners zurechtfinden, konnte sich letztendlich aber durchsetzen.

Der TSV Kaldenkirchen musste sich erst mit dem Spiel des Gegners zurechtfinden, konnte sich letztendlich aber durchsetzen.

Foto: Tom Ostermann

Auch nach einer aufgrund von coronabedingten Spielausfällen auf sieben Wochen ausgedehnten Wettkampfpause bleibt der TSV Kaldenkirchen weiter in der Spur. Es war allerdings ein hartes Stück Arbeit beim 26:22 (12:12)-Erfolg gegen die Zweitvertretung des TuS Lintorf. Damit verteidigte der TSV den zweiten Tabellenplatz, hat mit 22:4-Zählern drei Minuspunkte weniger auf dem Konto als Spitzenreiter TV Kapellen, der allerdings zwei Begegnungen mehr bestritten hat.

Den Begriff „zweite Mannschaft“ wurde dem Gegner allerdings nicht gerecht. Die „Erste“ des TuS ist Tabellenführer in der anderen Verbandsliga-Gruppe und hatte bereits seit sechs Wochen kein Pflichtspiel mehr ausgetragen. Ein wichtiger Zeitraum, denn genau nach diesen sechs Wochen hat man sich für jede andere Mannschaft im Verein frei gespielt. Von dieser Regelung machte Lintorf Gebrauch und schickte gleich vier Spieler zur Verstärkung in die „Zweite“. Aber nicht nur Spieler: Auch Trainer Felix Linden, der für Lintorf I verantwortlich ist, war mit nach Kaldenkirchen gekommen, um seinen Kollegen aus der Reserve zu unterstützen. Linden gab die taktischen Anweisungen und war auch der Sprecher bei den Auszeiten. Auch die verschiedensten taktischen Varianten, mit denen der TuS aufwartete, zeigten eindeutig seine Handschrift.

Besonders gerne lässt Linden mit sieben Feldspielern agieren – so auch gegen Kaldenkirchen. Damit hatten die Hausherren in den ersten Minuten Probleme. Dazu bekamen sie Vincent Rose, den halblinken Rückraumspieler der Lintforter und einer der vier „Leihspieler“ aus der Ersten, nicht in den Griff. Schnell war auf der Anzeigetafel ein 1:4-Rückstand abzulesen.

Kaldenkirchens Trainer Volker Hesse sah sich früh zu einer Auszeit gezwungen, um sein Team wieder in die Spur zu bringen und auf die taktischen Varianten einzustellen. Die Ansprache zeigte Wirkung. Steffen Coenen führte geschickt Regie und sein Bruder Nils bestach als Torschütze. Der TSV drehte das Spiel und ging seinerseits mit 9:6 in Front. Allerdings kamen die Gäste erneut auf und mit einem Unentschieden ging es dann in die Halbzeitpause.

Nach dem Wechsel machte erneut Lintorf den wacheren Eindruck und erzielte zwei Treffer in Folge. Doch dann fanden die Gastgeber endlich zu ihrem Rhythmus. Niek Kuik führte nun mit viel Geschick die Angriffsaktionen seines Teams, Clim Smits überzeugte durch wichtige Treffer und tolle Anspiele. Linksaußen Mika Kamps hatte nicht nur eine Trefferquote von 90 Prozent, sondern wusste auch in der Deckung zu überzeugen.

Hesse griff dann zu einer überraschenden Maßnahme, indem er Frederik Rosati in den Mittelblock stellte, weil Nils Coenen bereits mit zwei Zeitstrafen belastet war. „Ich habe einfach mal auf die Bank gesehen und gemerkt, dass es an Alternativen für diese Position mangelt“, so der TSV-Coach. „Von Freddi weiß ich, dass er ein sehr schneller und intelligenter Abwehrspieler ist, deshalb habe ich dorthin beordert, obwohl er noch nie in der Mitte gedeckt hatte.“ Letztlich entpuppte sich das als Glücksgriff, denn von dem zuvor so gefährlichem Rose war nun nichts mehr zu sehen. Kaldenkirchen hatte das Spiel nun absolut im Griff, baute seinen Vorsprung zehn Minuten vor dem Abpfiff auf fünf Tore aus und verteidigte diesen souverän bis zum Ende.

Es war ein hart umkämpftes, aber faires Duell mit zwei stark aufspielenden Mannschaften. Einzig die beiden Schiedsrichterinnen waren Grund einiger Diskussionen und hinterließen keinen souveränen Eindruck. Aus Sicht des TSV ist diese Randerscheinung aber im Nachhinein genauso zu vergessen wie die Tatsache, dass Lintorf mit der „halben“ ersten Mannschaft auflief.

 Es war eine enge und umkämpfte Begegnung zwischen Kaldenkirchen und Lintorf.

Es war eine enge und umkämpfte Begegnung zwischen Kaldenkirchen und Lintorf.

Foto: Tom Ostermann

„Ich bin glücklich, dass wir endlich wieder spielen konnten und uns ein vermeintlicher Pflichtsieg gelungen ist“, freute sich Hesse. „Kämpferisch war das heute eine super Vorstellung der gesamten Mannschaft und besonders gut war, dass heute gleich mehrere Spieler Verantwortung übernommen haben.“

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