Baustart in Viersen Spatenstich für inklusives Apartmenthaus

Viersen · In unmittelbarer Nähe zur Kanalstraße/Krefelder Straße  entsteht am Burgfeld in Viersen ein neues Apartmenthaus der Lebenshilfe. Dort wird es auch Platz für die Beratungsangebote des Vereins geben.

 Zum symbolischen Spatenstich trafen sich Kreis-Sozialdezernent Jens Ernesti (l.) und Bürgermeisterin Sabine Anemüller (r.) mit Christina Minten, Michael Behrendt und  Christian Bilitz (v.l.) als Vertretern der Lebenshilfe.

Zum symbolischen Spatenstich trafen sich Kreis-Sozialdezernent Jens Ernesti (l.) und Bürgermeisterin Sabine Anemüller (r.) mit Christina Minten, Michael Behrendt und  Christian Bilitz (v.l.) als Vertretern der Lebenshilfe.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Im Herzen von Alt-Viersen entsteht ein neues Apartmenthaus der Lebenshilfe Kreis Viersen. Es ist das siebte inklusive Haus dieser Art, das im Kreisgebiet errichtet wird. Nun war am Burgfeld 2 der Spatenstich, dort sollen auf 427 Quadratmetern im dritten Obergeschoss vier Einzelwohnungen und im zweiten Obergeschoss eine Wohngemeinschaft für fünf Mieter entstehen. Eine Besonderheit: Mit dem Bauvorhaben kommen nicht nur inklusive Wohnmöglichkeiten, sondern auch die Beratungsangebote der Lebenshilfe nach Alt-Viersen. Denn im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss sollen auf 625 Quadratmetern Beratungsangebote der Lebenshilfe in zwölf Beratungsräumen, zwei Besprechungsräumen mit Küchenzeile sowie in einem Mehrzweckraum und Archiv einziehen. Zudem sind barrierefreie sanitäre Anlagen geplant.

Das neue Apartmenthaus kostet rund 4,41 Millionen Euro. Die Kosten werden durch Eigenmittel der Lebenshilfe sowie durch eine Förderung der Bank NRW (1.231.000 Euro) und Förderung der Aktion Mensch (600.000 Euro) getragen. Der Wohnraum soll für alle Menschen finanzierbar sein: „Es handelt sich um einen sozialen Wohnungsbau“, betonte Christina Minten, Vorsitzende der Lebenshilfe Kreis Viersen. Der Quadratmeterpreis werde dementsprechend bei circa fünf Euro liegen.

Das gesamte Haus wird barrierefrei sein und inklusiv vermietet werden. Das bedeutet: „Zwei der vier Einzelapartmentwohnungen werden an Viersener Bürger ohne Handicap vermietet“, so Minten. Die Einzelwohnungen sind zwischen 45 und 55 Quadratmetern groß, alle Wohnungen haben ein Schlafzimmer, eine Wohnküche und Dachterrasse.

Die rollstuhlgerechte Wohngruppe mit fünf Zimmern mit je 25 Quadratmetern verfügt über einen großen Wohn-Ess-Bereich mit Gäste-WC, Balkon und über ein Bereitschaftszimmer. Alle Wohngruppenzimmer sind mit einem Dusch-WC ausgestattet. Es werden Wärmepumpen und Photovoltaik-Anlagen auf dem neuen Apartmenthaus installiert, die Parkplätze werden mit Ladesäulen ausgestattet: „Das Gebäude ist nachhaltig gedacht“, sagte Michael Behrendt, Lebenshilfe-Geschäftsführer.

Die Entscheidung, das Apartmenthaus zu errichten, fasste die Lebenshilfe bereits im Mai 2019. Mit den Planungen und der Erstellung eines Konzeptes wurde das Viersener Architekturbüro Dewey und Blohm-Schröder beauftragt. Danach folgte die Bedarfsbestätigung der Stadt Viersen, der Erwerb des Grundstücks sowie die Antragstellung der Förderungen. Die Baugenehmigung wurde im März 2022 erteilt, die Ausschreibungen folgten, sodass am 21. September die Bauarbeiten beginnen konnten.

Der Verein freut sich besonders darüber, dass am Burgfeld auch der neue Beratungsstandort für die offenen Hilfen der Lebenshilfe entsteht: „Es ist wichtig, dass Menschen mit und ohne Handicap unsere Beratungsangebote schnell erreichen können. Der neue Standort kann auch von den umliegenden Orten gut erreicht werden“, betonte Behrendt. Zu den Beratungsangeboten zählt die Schulintegrationshilfe, die von der Heimbachstraße zum Burgfeld ziehen wird. „Aber auch das bekannte Projekt der Lebenshilfe ,Viersen für Alle‘ wird von unserem neuen Standort aus agieren können“, fügte Minten an. 

Warum hat sich die Lebenshilfe für den Standort in Alt-Viersen entschieden? „Das Apartmenthaus liegt mitten im Zentrum der Stadt, zwei Supermärkte sind in unmittelbarer Nähe und auch die Innenstadt ist fußläufig zu erreichen“, erläuterte Minten. „Auch der Bahnhof und unser Café Steinkreis sind in unmittelbarer Nähe.“ Kreis-Sozialdezernent Jens Ernesti lobte beim Spatenstich den Standort: „Das Apartmenthaus hat eine gute Anbindung an die Infrastruktur im näheren und weiteren Umfeld. Der Inklusionsgedanke wird durch dieses Vorhaben intensiv verfolgt.“ Und auch Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) befand: „Das Apartmenthaus entsteht mittendrin – das spiegelt für mich auch die Lebenshilfe wider: Mittendrin und dabei, statt nur am Rand zu sein.“ 

Die voraussichtliche Fertigstellung des Bauvorhabens datiert die Lebenshilfe auf das Frühjahr 2024.

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