Gemeinde braucht Wohnraum Baulandmanagement für Niederkrüchten?

Niederkrüchten · Damit Niederkrüchten Wohnraum schaffen kann, schlägt die Gemeindeverwaltung die Einrichtung eines Baulandmanagements vor. So soll sichergestellt werden, dass die Gemeinde Eigentümerin der Grundstücke im Baugebiet ist.

 An der Stelle der einstigen Britensiedlung (im Volksmund „Legoland“ getauft) entstand das Neubaugebiet Malerviertel in Elmpt rund um die Dürerstraße. Ende 2015 wurde das letzte Grundstück verkauft.

An der Stelle der einstigen Britensiedlung (im Volksmund „Legoland“ getauft) entstand das Neubaugebiet Malerviertel in Elmpt rund um die Dürerstraße. Ende 2015 wurde das letzte Grundstück verkauft.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Die Gemeinde Niederkrüchten arbeitet weiter daran, ­etwas für den dringend benötigten Wohnraum im Ort zu tun. Im kommenden Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Fremdenverkehr, Forst- und Liegenschaften geht es deshalb um die mögliche ­Einführung eines Baulandmanagements.

Wie bereits durch den in der vergangenen Ratssitzung vorgestellten „Masterplan Wohnen“ klar ist, benötigt die Gemeinde Niederkrüchten in Zukunft weitere Baugebiete – wie beispielsweise das Neubaugebiet Heineland, in dem am vergangenen Mittwoch der Spatenstich erfolgte – zur Schaffung des erforderlichen Wohnraums. „Auf Basis des Masterplans wissen wir ganz genau, dass da noch einiges auf uns zukommt“, sagt Bürgermeister Kalle Wassong (parteilos).

Das gestaltete sich in der Vergangenheit für die Gemeinde allerdings oft schwierig, wie es jetzt in der Vorlage heißt. Denn in den meisten Fällen erfolge „eine klassische Angebotsplanung“. „Dies hatte zur Folge, dass etliche Grundstücke über lange Zeit nicht einer Bebauung zugeführt worden sind, obwohl der Bedarf nach Wohnraum gegeben ist“, heißt es in der Vorlage. „Die privaten Eigentümer konnten mit dem Grundstück machen, was sie wollten. Die Gemeinde möchte darauf jetzt mehr Einfluss nehmen“, bestätigt die Gemeinde.

Deshalb möchte die Verwaltung in Niederkrüchten in Zukunft von den gemeindlichen Steuerungsmöglichkeiten Gebrauch machen. Das geht aber nur, „wenn die Gemeinde Eigentümerin der Baulandgrundstücke ist“, heißt es in der Vorlage. Das sei über den sogenannten kommunalen Zwischenerwerb möglich, erklärt Bürgermeister Wassong. Konkret heißt das: Niederkrüchten würde in Zukunft vermehrt Grundstücke von privaten Grundstückseigentümern erwerben, um dann daraus Bauland zu erschaffen.

Bei so einem kommunalen Zwischenerwerb werden die Grundstückseigentümer in der Regel an der Wertschöpfung beteiligt, um laut Vorlage „ihre Mitwirkschaft zu erhöhen“. „Man teilt sich dann die möglichen Erlöse untereinander auf“, ergänzt Wassong.

Laut Vorlage der Verwaltung sei nur durch diese Steuerung eine städtebauliche Zielsetzung der Gemeinde „zur Schaffung und Sicherung des Wohnraumes für die Zukunft und gleichzeitig auch ökologische, fiskalische sowie sozialpolitische Ziele (Errichtung von Mehrfamilienhäusern, Schaffung von Wohnraum im öffentlich-geförderten Wohnungsbau)“ umsetzbar.

Deshalb möchte die Verwaltung ein Baulandmanagement einführen. Dieses soll eine verbindliche Bauleitplanung zur Ausweisung von Bauland nur noch dann einleiten, „wenn die Gemeinde Niederkrüchten Eigentümerin der Grundstücke im Baugebiet ist“, heißt es in der Vorlage.

Ob die Idee der Verwaltung es überhaupt in den Rat schafft, ­entscheidet der Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Fremdenverkehr, Forst- und Liegenschaften dann am Donnerstag, 2. Mai, 19.30 Uhr, im Rathaus in Elmpt. „Uns soll es dann erst einmal darum gehen, ­einen Grundsatzbeschluss zu fassen, damit wir uns auf den Weg machen können“, sagt Bürgermeister Wassong.

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